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Aktion Netzpolitik

Familientreffenerprobte Argumentation gegen Internetsperren

Schon ein paar Tage alt, dennoch unbedingt lesenwert: Im Nightline-Blog von Holger Klein hat ein Kommentator ausführlich ein fiktives Gesprächsprotokoll samt familienerprobter Argumente hinterlassen, „die dazu dienen können, auch Menschen1.0 über die demokratiegefährdenden Ideen der Bundesregierung aufzuklären. Wie es eigentlich der Job der Journalisten wäre – wenn sie die Idee von der vierten Gewalt ernstnehmen würden.“

Sehr gut beschrieben und hoffentlich für die eine oder den anderen noch-immer-an-den-Sachverstand-unserer-Bundesmutti-und-ihrer-Schergen-Glaubende aufschlussreich. Ein kleiner Auszug:

Stell dir vor, im Haus nebenan macht jemand einen Laden für KiPo auf. Er macht das nicht ganz offen, klar, ist ja gesetzlich verboten so etwas zu besitzen und erst recht zu verkaufen. Aber wer in den kleinen Laden aus Versehen reinläuft, der kriegt schon mit, welche Ware da im Angebot ist. Derjenige läuft jetzt schockiert zur Polizei und erstattet Anzeige.
[…]
…die Polizei guckt nach. Sie nimmt jetzt aber den Betreiber nicht fest, informiert den Hausbesitzer nicht, was er da für einen furchtbaren Mieter hat, schließt den Laden nicht und läßt die ekelhaften Pornos einfach im Regal. Nachdem sie inkognito den Laden überprüft hat, machen die Beamten beim Rausgehen heimlich das Türschloß der Ladentür kaputt, so dass diese nicht mehr aufgeht. Fertig! Dann bringen sie am Haus gegenüber eine Kamera an, die immer die Tür filmt. Und wenn jemand versucht, diese zu öffnen um den Laden zu betreten, dann ermittelt sie gegen den. Weil sie dieses Vorgehen aber öffentlich bekannt gemacht hat, wissen alle Stammkunden des Ladens Bescheid. Die gehen jetzt alle durch den Lieferanteneingang in den Laden. Da hängt keine Kamera und das Schloß ist auch nicht kaputt. Das Business geht weiter.

Und, schon bei der Verwandtschaft angerufen? So könnte es klappen…

Weitere Argumente liefert ein Interview mit Udo Vetter zum Thema „Es gibt keinen Markt für Kinderpornografie„.

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Creative Commons

Open content licensing for foundations?

Als Fortsetzung meiner Diplomarbeit hat das Berkman Center for Internet & Society in Zusammenarbeit mit anderen eine Studie mit dem Titel „An Evaluation of Private Foundation Copyright Licensing Policies, Practices and Opportunities“ herausgebracht. Aus der Zusammenfassung:

This project, a joint effort of the Berkman Center, The William and Flora Hewlett Foundation, The Ford Foundation and the Open Society Institute, with funding from Hewlett and Ford, undertook to examine the copyright licensing policies and practices of a group of twelve private foundations. In particular, it looked at the extent to which charitable foundations are aware of and have begun to use open licenses such as Creative Commons or the GPL. We surveyed foundation staff and leaders and examined a number of examples where foundations have begun to take advantage of new licensing models for materials and resources produced by their own staff, their consultants and their grantees. The complete results of our study and our comprehensive analysis and recommendations are contained in the full Report of this project.

Executive Summary und Studie stehen zum freien Download als PDF zur Verfügung. Toll!

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Netzpolitik No Future

Der Sachverstand gehört aberkannt – Zensursula im Wahlkampf

Den Titel der aktuellen ZAPP-Sendung des NDR „Wenig Sachverstand – Der Kampf gegen Kinderpornographie im Netz“ halte ich zwar für einen Euphemismus, die Sendung fasst aber den aktuellen Stand der Dinge ganz gut zusammen:

Familienministerin von der Leyen hat vollmundig den Kampf gegen Kinderpornographie angekündigt, passiert aber ist bisher wenig. Trotzdem geht sie mit dem Thema im Wahlkampf hausieren.

Seht selbst:

Außerdem Interessantes zur Vorstellung von Pressefreiheit der CDU und der Bundesmutti von der Leyen (Spiegel TV vom 21.08.09):

(via netzpolitik)

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Aktion Creative Commons Event Kultur Netzpolitik Web 2.0

atoms&bits – Festival und Camp in Berlin und anderswo

Um es mit Schlucke zu sagen: Wir sind da wat am planen dran!

atomsandbits

Das atoms&bits-Festival wird vom 18. bis 27. September 2009 an verschiedenen Orten von Berlin bis Brooklyn, von München bis Montreal stattfinden. Alles dreht sich darum, wie wir die Gesellschaft Bit für Bit, Atom für Atom verändern – organisiert über das Internet und mit greifbaren Ergebnissen. Beim a&b-Festival treffen sich Visionäre, Baustler, Aktivisten, Geeks, Kreative – eben alle, die eine neue Kultur des Selbermachens zelebrieren. Die fünf Themen, um die sich alles dreht sind: Neue Arbeitsformen (Coworking), neue Lust am Bausteln (DIY), neue Kultur der Offenheit (OpenEverything/Creative Commons), Politik und neue, offene Formen des Kunst- und Kulturschaffens (Art of Production of Art), sowie die Netzkultur als verbindendes Element, das all dies erst möglich macht.

Den Höhepunkt des weltweiten Festivals und gleichzeitig Kick-off für im Rahmen von atoms&bits entstandene Aktionen und Projekte bildet das atoms&bits-Wochenende vom 25.-27. September. In Berlin finden dann das atoms&bits-Camp im IMA Village und Betahaus am Moritzplatz sowie weitere Veranstaltungen in direkter räumlicher Nähe statt. Das Programm umfasst u.a. Ausstellungen, Live-Screenings, die a&b-Party, Baustelworkshops, Live-Berichterstattung über die Wahlaktivitäten im Netz und gipfelt dann in einer Wahlparty zur Bundestagswahl.

atoms&bits-Camp

Beim a&b-Camp treffen sich rund 400 Teilnehmer, um zu diskutieren, Projekte zu planen und sich zu vernetzen. Angelehnt an das BarCamp-Format sind alle Teilnehmer aktiv am Gelingen des Events beteiligt, die Vorträge sind interaktiv und werden von den Teilnehmern inhaltlich selbst gestaltet. Zusätzlich zum offenen BarCamp-Bereich werden in eigens eingerichteten kuratierten Räumen zentrale Themen des a&b-Festivals aufgegriffen und diskutiert. Näheres zur Camp-Anmeldung wird im Lauf der Woche bekannt gegeben.

Um auch nachhaltige Vernetzung und Kollaboration zu fördern, schaffen wir Verknüpfungen zu anderen Veranstaltungen, die die Ideen des a&b Festivals ergänzen: all2gethernow (Thema: Musik; Ort: Berlin), Breakout (Thema: Coworking; Ort: global), OpenEverything (Thema: Open Source Prinzipien; Ort: global), Transmediale (Thema: Art & Digital Culture; Ort: Berlin).

Stand der Dinge

Der aktuellen Stand der Dinge kann über Twitter, Flickr oder Blogbeiträge der Organisatoren mitverfolgt werden. Zentrale Anlaufpunkte sind außerdem die Website atomsandbits.net sowie eine mixxt-Community, die sich momentan beide noch in einem frühen Alphastadium befinden.

ÜnterstützerInnen gesucht!

Wir sind weiterhin auf der Suche nach Sponsoren und stellen auf Wunsch gerne weitere Informationen zur Verfügung. Wer uns bei der Suche nach Unterstützung helfen kann oder sich selber aktiv beteiligen möchte, melde sich bitte entweder bei mir (nicole ät antischokke.de), drüben bei Peter Bihr oder Sebastian Sooth.

Briefwahlunteralgen anfordern!

Am a&b-Sonntag ist Bundestagswahl. Bitte nicht vergessen, Briefwahlunterlagen anzufordern, falls ihr auf dem Weg zum Camp nicht am Wahllokal eures Vertrauens vorbeikommt.

Weitere Links

Peter Bihr – atoms&bits Festival is coming to Berlin!
Jay Cousins – atoms&bits festival
Michelle Thorne – atoms&bits: a festival for thinking, making, doing
hallenprojekt – atoms&bits – Das Festival rund um Coworking, DIY, OpenEverything/CC, Politik und “art of production of art”