Das wird jetzt hier mal kein happy-happy-flausch-Beitrag. Ich bin genervt. Es gibt gerade bei den Iron Bloggern zwei Themen, die ich mal öffentlich diskutieren möchte. Ich kippe hier mal meine teils noch nicht zuende gedachten Gedanken rein und brauche euren Rat.
1. Leute mit mehreren Blogs
Ohne das vorher groß zu diskutieren haben wir bei den Berlinern nun Blogger dabei, die mit mehreren Blogs mitmachen. Es werden zwar alle Blogs einzeln ausgewertet (also wenn bei drei Blogs auf einem pro Woche kein Beitrag steht, müssen trotzdem 5 Euro bezahlt werden), aber nun macht sich doch ein wenig Unmut breit: Geht es dabei überhaupt noch um die Philosophie des Iron Blogging? Für mich stehen bei unserer schnuckeligen Aktion drei Dinge im Fokus: Die akute Bloghemmung (durch Gruppendruck oder drohenden finanziellen Ruin) zu überwinden, das Soziale (Bier) und die schöne Nebenwirkung, dass wir uns mit dem Revival unserer Blogs das Netz zurück erobern. Wenn nun aber Leute sowieso schon mehrere Blogs aktiv betreiben, und auch nicht davor zurückscheuen, im Zweifel mal 10 der 15 Euro pro Woche zahlen zu müssen, liegt dann überhaupt eine akute Bloghemmung vor? Geht es noch um die Motiviation? Und sollte man sich nicht lieber für nur ein Blog entscheiden?
2. Leute mit falschen Absichten
Dann haben mehrere lokalen Iron-Blogger-Initiatoren eine Mail von einem Blogmarketing-Portal bekommen, mit dem Angebot ihre Bierkasse durch bezahlten Content aufzubessern:
Wie steht es um eure Bierkasse in Berlin? Falls diese auch etwas voller sein könnte, hätte ich da für dich als Stellvertreterin von ironbloggerberlin.com die eine oder andere Idee im Kopf, wie ihr mit uns eure Bierkasse etwas füllen könntet. […] Den Bloggern bieten wir interessante Kampagnen und somit Inhalte für ihren Blog, auf welche sie sich bei eigenem Interesse bewerben können.
Ich habe kurz gelacht und die Mail dann ignoriert. Für mich ist die Idee der Iron Blogger gestorben, wenn solche gesponserten Beiträge in die Auswertung einfließen. Es werden – jedenfalls hier bei den Berlinern – ja auch keine Beiträge gewertet, für ansonsten die Kohle fließt (Bloggen für Kunden oder Arbeitgeber).
An anderer Stelle wird diskutiert, was man mit Leuten macht, die offensichtlich nur aus SEO-Gründen mitmachen. Ich fand die Frage überhaupt nicht diskutierenswert, meine einzige Antwort war „Rauschmeißen.“ Ob man das dann nicht in die Regeln aufnehmen müsste? NEIN. Wenn in den Regeln steht „bitte keine SEOler“, dann kommen sie in Scharen zu uns. Das ist wie damals beim „Netz gegen Nazis“, wo ich als Moderatorin gearbeitet habe. Sowas lockt immer die falschen Leute an. Ich finde jedenfalls, dass solche Selbstverständlichkeiten in den Regeln nichts zu suchen haben. Es geht bei den Iron Bloggern darum, die persönliche Bloghemmung zu überwinden. Period.
So, und wo ich mich gerade so schön reinsteigere: Ich freue mich riesig, dass das Konzept Iron Blogger so super ankommt und sich immer neue Gruppen gründen und mehr und mehr Leute dazu kommen. \o/ Aber geht es wirklich allen um die Sache an sich, oder wollen einige auch nur Teil des Hypes sein und verwässern damit die Grundsätze zusehends?
Discuss!
Kommentare
27 Antworten zu „Mal was Grundsätzliches zu den Iron Bloggern“