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Creative Commons No Future

CC-Vortrag zu „Öffentlichkeit und neue Medien“

Heute habe ich an der Uni Köln im Rahmen des Seminars „Öffentlichkeit und neue Medien“ (Erziehungs- und Kultursoziologie) von Gerda Heck einen Vortrag über Creative Commons Lizenzen gehalten. Um die Folien auch den StudentInnen zur Verfügung zu stellen, habe ich endlich mal Slideshare verwendet. Hier könnt ihr euch die Präsentation anschauen und herunterladen. Sie steht natürlich ebenfalls unter der CC-BY-SA Lizenz zur Verfügung.

Mhm. Allerdings klappt beim Upload das Hinzufügen der richtigen Lizenz nicht. Ich werde das mal eruieren…

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Allgemein No Future

Webmontag Bonn in rechter Burschenschaft

Gestern morgen bekam ich eine Einladung zum Webmontag in Bonn mit den Worten

Ich habe gesehen das Sie im Köln/Bonner bereich aktiv sind und würde mich sehr freuen Sie auf unserm Webmontag begüßen zu dürfen.

Soweit, sogut. Wo der Webmontag genau stattfinden sollte, ging (in weiser Voraussicht oder doch nur versehentlich?) noch nicht aus dieser Mail hervor, allein die günstigen Getränkepreise wurden erwähnt. Ein Klick auf den Eintrag zum Bonner Webmontag brachte dann zunächst auch nicht viel mehr Klarheit. Dort war nur die Rede von einer „privaten“ Location in der Johannes-Henry-Str. 18. Eine Google-Suche ergab dann folgendes: Unter dieser Anschrift ist die schlagende Studentenverbindung „Alte Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn“ (www [dot] raczeks [dot] de) ansässig. Mhm.

Eine erste Rückfrage beim Gastgeber und Versender der Mail, Mirko Peters, nach der mich irritierenden Location brachte nicht viel Informatives zu Tage. „studentenverbindung Stimmt, aber laut AstA sind alle Verbindungen rechts, so bald dort gefochten wird.“ Ich fand allerdings, dass er es sich etwas zu einfach machte und schaute mir die Website nochmal genauer an. Gegen das, was sich mir dann bot, kamen die Schlagworte „Gott! Ehre! Freiheit! Vaterland!“ auf der Wir-über-uns-Seite noch fast harmlos daher. Das Vortragsprogramm liest sich wie eine Liste von bekannten und bekennenden rechtskonservativen, faschistischen und nationalistischen Personen: von Horst Mahler (Mitglied und Anwalt der NPD) über Dieter Steiner (Herausgeber der Jungen Freiheit) zu Martin Hohmann (Antisemitische Äußerungen zum Tag der dt. Einheit 2003) sowie Holocaust-Leugner, Republikaner, Antisemiten oder Wehrmacht- bzw. Waffen-SS-Freunde, um nur einige zu nennen. Weiteres erspare ich euch hier, mir steht die Galle wirklich bis ganz oben.

Auf meine Antwort, dass, wenn der Gastgeber nun diese Verbindung nicht „rechts“ nennen würde, dann wüßte ich es ja nun auch nicht, sondern fände es nur noch zum Kotzen, kam nur ein „Themen sind mir eigentlich egal…“ von ihm zurück. Er hat sich also in keiner Weise von diesen Zusammenhängen distanziert, außer mit der Äußerung, dass schließlich er und nicht die Verbindung der Gastgeber sei. Wie der Kontakt zustande kam, ließ er allerdings weiterhin offen. Im Impressum der Website, die er zu seiner Person angibt (www dot av-medien dot info) steht übrigens die selbe Anschrift.

Im Laufe des Tages kamen dann bei twitter auch einige Einträge diesbezüglich hoch, die ihren Unmut bekräftigten und teilweise wohl auch Kontakt zum Gastgeber aufgenommen hatten. Auch hier scheint er keine Distanzierung für nötig gehalten zu haben und dachte nicht „das es Leute gibt die über so etwas sich einen Kopf machen„. Im entsprechenden Webmontag-Eintrag gibt es ebenfalls einige Kommentare und Tim und Kai haben darüber gebloggt. Tim Bonnemann wird dazu ebenfalls ein paar Worte auf dem offiziellen Webmontag-Blog veröffentlichen.

Ich bin ja nicht der Meinung, dass ein Webmontag völlig unpolitisch ablaufen muss und begrüße Vorträge zur Vorratsdatenspeicherung oder anderen netzpolitischen Themen. Aber sowas geht einfach garnicht. Und Ausreden, dass es in Bonn keine anderen Locations gäbe, sind wohl mehr als zweifelhaft. Ich möchte vor allem nicht, dass die Web 2.0-Szene in irgendeiner Weise mit rechtem Gedankengut in Verbindung gebracht wird. Schön, dass zumindest ein kleiner Aufschrei durch diese Szene gegangen ist. Ich bin gespannt, was das noch hinter sich herzieht, bzw. hoffe auf weitere Konsequenzen. War eigentlich jemand vor Ort in Bonn?

Update: Tja, leider gibt es nichts zu updaten. Es scheint so, als wäre garnichts gewesen. Weder auf dem Webmontag-Blog noch im Bonner Webmontags-Wiki hat sich irgendwas getan. Immerhin scheint der Verantstalter den Vorschlag zu überdenken, sich fürs nächste Mal nach einer anderen Location umzusehen. Ob der Webmontag nun tatsächlich stattgefunden hat oder überhaupt jemand diesen unsäglichen Ort aufgesucht hat, ist mir nicht bekannt.

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Event No Future

Sustainable IT: Konferenz in Berlin

Am 17. und 18. Oktober findet in Berlin die Konferenz Sustainable IT statt, die „erste interdisziplinäre Fachkonferenz zu den Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung“. Die Konferenz beschäftigt sich mit den Auswirkungen von modernen Informations- und Kommunikationstechnologien auf die natürlichen Ressourcen. Internationale ExpertInnen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Verbänden gehen hier übergreifenden Fragestellungen von nachhaltiger Entwicklung sowie IT-Nutzung und -Produktion nach.

Sustainable IT

Auf dem Programm stehen unter anderem Vorträge wie:

  • Ethische Leitlinien eines internationalen Großkonzerns
  • Diskriminierungsfreie IT
  • Verhaltenskodex für die IT-Branche?
  • Nachhaltigkeitsdefizite im Web 2.0
  • Nachhaltigkeit von Software

Organisiert wird die Konferenz von der newthinking store GmbH und die amina Stiftung. Der Eintritt ist für FHTW-StudentInnen kostenlos, der Standardpreis für 2 Tage beläuft sich auf 50 Euro. 50 Euro, die ich gerne investiert hätte, aber leider aus organisatorischen und beruflichen Gründen verhindert bin. Für alle, denen es so geht wie mir, gibt es aber ein kleines Trostpflaster: Die Inhalte der Konferenz werden umfangreich dokumentiert und in Wort, Bild und Film festgehalten.

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Aktion Datenschutz No Future

Das Panoptische Prinzip – Filme für die Zeit nach der Privatsphäre

Zusammen mit dem Kölner Filmhaus veranstaltet der Chaos Computer Club Cologne einen Minutenfilmwettbewerb mit dem Titel Das Panoptische Prinzip – Filme für die Zeit nach der Privatsphäre.

Unsere Idee ist es: FilmemacherInnen und AutorInnen zu ermutigen, sich mit dem Thema „Überwachung“ filmisch auseinander zu setzen. Es sollen Kurzfilme entstehen, die wachrütteln, verstören, zur Diskussion anregen und dem derzeit vorherrschenden Diskurs (um das Begriffspaar Sicherheit – Angst) weitere Perspektiven hinzufügen.

Die dabei entstehenden Filme werden innerhalb eines Wettbewerbs prämiert und im Kölner Filmhaus Kino einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.

Zu den Rahmenbedingungen zählt laut Website unter anderem die Einwilligung zur Online-Veröffentlichung sowie die Lizenzierung unter einer Creative Commons (CC-NC-ND) Lizenz. Sehr schön. Im Prinzip. Allerdings stellt sich mir die Frage, ob das ND-Element nicht einiges an Kreativität verhindert, schließt es doch Mash-Ups oder sonstige Bearbeitung der fertigen Filme grundsätzlich aus. Die Filme(nden) haben doch sicherlich den Anspruch, ein größeres Publikum zu erreichen und auch in anderen Beiträgen verarbeitet zu werden. Nun gut, ich vermute andererseits, dass FilmemacherInnen, die sich mit den Fragen der Lizenzierung noch nicht intensiv auseinandergesetzt haben, eher einer restriktiven CC-Lizenz wie der BY-NC-ND zustimmen werden. In den beigefügten Teilnahmebedingungen wird die CC-Lizenzierung indes garnicht erwähnt. Ich bin gespannt, gibts hier nicht wen, der sich der Sache mal annehmen will und ein nettes Filmchen drehen mag? Tycho!?

Einsendeschluss ist übrigens der 01.12.2007 und im Januar kommen die Filme dann zur Aufführung.

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Netzpolitik No Future

Was war nochmal dieses Internet?

Die Woche begann mit einem lustigen Video, in dem PolitikerInnen mit ihrem Wissen über IT und Internet glänzten. Ups, gleich zwei Lügen in einem Satz: Zum einen ist das Video nur auf den ersten Blick lustig und auf den zweiten eher erschreckend. Zum anderen kann hier von Wissen wirklich nicht die Rede sein, wohlwollend betrachtet ggf. von gefährlichem Halbwissen. Aber seht selbst:


Link: sevenload.com

Und eben diese Politiker hatten dann im Laufe der Woche einige Entscheidungen zu fällen, die sich direkt auf unsere Internet- und Computergewohnheiten auswirken.

Das Urheberrecht soll an das digitale Zeitalter angepasst werden. Schönes Vorhaben. Dass ist ja auch in unserem Interesse. Die Ergebnisse sind allerdings, wie erwartet, alles andere als erfreulich. Alles weitere dazu findet ihr im Überblick mit Pressespiegel sowie in den ausführlichen Hintergrundinfos bei Netzpolitik.

Heute hat dann der Bundesrat den so genannten Hacker-Paragraphen entgegen großer Bedenken von Experten durchgewunken. Problematisch an diesem Paragraphen (202c StgB) ist, dass die dadurch kriminalisierten „Hacker-Tools“ auch Systemadministratorinnen, Programmierern und Beratern dazu dienen, Netzwerke und Endgeräte auf Sicherheitslücken zu prüfen. In der Folge machen sich zukünftig Wissenschaftlerinnen und ITler beim Ausüben ihrer Tätigkeiten strafbar und können nur auf die Gunst der Richter hoffen. Presseüberblick ebenfalls bei Netzpolitik. Der Chaos Computer Club liefert gleich die passende Antwort darauf:

bluemchenwiese.jpg

Kurz gefasst lässt sich sagen, dass hier mal wieder Menschen über Dinge entscheiden, von denen sie keine Ahnung haben bzw. deren Auswirkungen sie garnicht beurteilen können. Und langsam wird der Ruf aus der Online-Welt nach Aufklärung und Bewusstseinswandel immer lauter. Unter anderen haben sich Gernot und Kai der Thematik bereits ausführlich angenommen, von Gernot kam heute sogar ein Vorschlag für eine entsprechende Initiative. Da wird bereits fleißig diskutiert, ich finde die Idee prinzipiell gut, aber sicher nicht so einfach umzusetzen. Deswegen gibts beim BarCamp Cologne 2 auf jeden Fall eine Session und viel Gesprächsbedarf zu diesem Thema.

Nach den ganzen deprimierenden Nachrichten hier noch ein erfrischend anderes Video zum Wochenende. Denn die Rettung aus dieser Misere kann wohl wieder nur aus Indien kommen. Und immer dran denken: Ein Browser ist ein Browser ist ein Browser. Alles klar?

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Creative Commons No Future

Creative Commons im Wissensmanagement-Magazin

Kurzer Hinweis in eigener Sache: In der Fachzeitschrift Wissensmanagement ist in der aktuellen Ausgabe ein von mir verfasster Artikel über Creative Commons erschienen:

Creative Commons Lizenzen: Urheberrecht im digitalen Zeitalter
Urheber genießen in Deutschland einen gesetzlichen Schutz durch das Urheber-rechtsgesetz. Dieses gewährt ihnen die exklusiven Rechte, ihre Werke zu veröffentlichen, zu verbreiten, zu vervielfältigen, auszustellen und gegen Entgelt zu verwerten. Die Übertragung der Nutzungsrechte an Dritte bedarf einer individuellen Absprache, z.B. in Form eines Lizenzvertrages. Doch die Wissensgesellschaft sieht sich aufgrund ungeahnter Möglichkeiten der Publikation und Nutzung digitaler Güter mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert. Diese verlangen von Akteuren im digitalen Raum, entsprechende Potenziale zu erkennen und sie in einem rechtlich abgesicherten Rahmen zu nutzen. Hierbei können Creative Commons Lizenzen die Urheber in Form einer effektiven und flexiblen Rechtegestaltung unterstützen…

Auf der Website ist der Artikel allerdings nicht kostenlos abrufbar und im Print einigermaßen kostspielig, aber soweit ich das verstanden habe, darf ich den Artikel parallel auf meiner Website anbieten. Mehr dazu damnäxt in diesem Theater. Jetzt noch auf in den Endspurt bei der re:publica.

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No Future

Schwerer Schlag

Meine Zukunft ist ja sowieso ungewiss: In Fachkreisen wird die Frage immer lauter, ob sich das Internet durchsetzen wird. Heute hat’s mir dann aber echt die Schalter rausgehaun: BIER soll jetzt verboten werden. Da müssen Ben und ich uns wohl doch noch was einfallen lassen… Immerhin haben wir die gleichen Stimmen, obwohl wir zwei verschiedene Personen sind.