Kategorien
antischokke Ausflüge Creative Commons

[Webmontag #7] in Köln

Am 22.01.2007 fand der 7. Kölner Webmontag statt, diesmal in einer neuen Location. Ich schätze, die Anzahl der Teilnehmenden hat mit angemeldeten 92 und über 100 Anwesenden wohl einen neuen Rekord erzielt.
Puh, auch das noch… Als wenn ich nicht schon nervös genug gewesen wäre. Dieses Event habe ich nämlich zum Anlass genommen, die Ergebnisse meiner Diplomarbeit mal in Form einer Präsentation vorzustellen. Nachdem René wie immer sehr souverän die Begrüßung vorgenommen hatte, war ich auch schon dran. Sobald ich den Link zum Video habe, werde ich ihn hier posten, dann könnt ihr euch selber ein Bild machen.

Als nächster hat Björn Schotte über Web2.0(In)Security und was wir dagegen tun können berichtet. Bei den Technics musste ich leider passen, ansonsten ein spannendes und vor allem wichtiges Thema. Um die „größte Sicherheitslücke, nämlich die VOR der Tastatur“ ein wenig zu schließen, empfiehlt er Chorizo. Achtung, das ist auch was für VegetarierInnen!

Kategorien
Creative Commons

Call me „Diplom-Informationswirtin“

Ganz unerwartet erreichte mich sogar noch im alten Jahr die frohe Kunde, dass meine Diplomarbeit „Creative Commons Lizenzen: Chancen und Risiken für das Management von Non-Governmental Organisations“ bereits bewertet und ich damit mein Studium noch vor meinem 30. Geburtstag abgeschlossen habe. Die ganze Mühe hat sich gelohnt, mit einer 1,3 bin ich höchstzufrieden. Nun möchte ich meinen LeserInnen das gute Stück natürlich nicht vorenthalten: Der Intention der Creative Commons folgend, stelle ich die Arbeit im Internet zur freien Verfügung bereit. Damit möchte ich einen Beitrag zur digitalen Allmende leisten und vor allem die notwendige Aufklärungsarbeit im Hinblick auf diese freien Lizenzen forcieren. Nach dem Klick gibt es ein kleines Abstract und die Arbeit als PDF zum Download. Die Verbreitung meiner Arbeit ist hiermit ausdrücklich erwünscht, über Kommentare, Anregungen, Rückfragen oder Jobangebote würde ich mich freuen.

Kategorien
Ausflüge

23C3-Nachlese Tag 4

Tag 4, also der Samstag, fing stark an, hat dann wieder nachgelassen und legte doch noch ein schönes Ende hin:

Ego Striptease – Ich zeig dir, wer du bist. Hier ging es primär um den Diskurs zwischen Anonymität und totaler Offenlegung der Privatsphäre. Warum geben wir soviel über uns preis? Flickr, Delicious, Blogs, Soziale Netzwerke wie StudiVZ, Xing oder MySpace ermöglichen ein Profiling, was nie so einfach zu erstellen war wie heute. Weiteres zum Inhalt schreibt z.B. futur.plom. Meiner Meinung nach geht es bei diesem Thema eindeutig um Medienkompetenz und das Bewusstsein, welche Daten ich über mich preisgeben WILL. Solange ich selbst bestimme, welche Daten für die Öffentlichkeit einsehbar sein sollen und mir obendrein auch bewusst ist, dass diese Daten im Zweifelsfalle auch gegen mich verwendet werden können, spricht nichts gegen diese Art des „Striptease“. Wenn ich allerdings in meinem Blog nur Saufgeschichten poste, könnte dies in einigen Jahren zu meinem Verhängnis werden: Meine zukünftige Chefin wird ggf. nicht besonders begeistert sein. Und was einmal im Netz veröffentlicht wurde, wird sich nie völlig aus den unendlichen Weiten der digitalen Welt eliminieren lassen. Mein Lieblingsfazit: Aufklärung und Bewusstsein erlangen und bei anderen schaffen! Außerdem: Besser zweimal überlegen, welche Datenkrake ich mit welchen wertvollen Daten füttere!

Auf in Saal 1 zum Podjournalism mit Bicyclemark.

Podjournalism mit Bicyclemark

Ein wunderbar unterhaltsamer Mensch, der hätte auch gut ins Abendprogramm gepasst. Thema sind hier die Unterschiede zwischen traditionellem (investigativem) Journalismus und dem Podcast-Journalismus. Ausgehend vom „Media Wasteland“ der 1990er Jahre wagt er einen Rundumschlag im Hinblick auf die zunehmend konsolidierte Medienlandschaft (siehe z.B. die Printmedienwüste in Köln (DuMont)). Er führt Begriffe wie Bullshit-Journalism (auf keinen Fall zu verwechseln mit Gonzo-Journalism sondern eher im Dunstkreis von Bullshit-Bingo anzusiedeln) und Sensationalism (TomKatCrazy etc.) an, die den qualitativen, investigativen Journalismus immer mehr ins Abseits drängen. Abhilfe schafft seiner Meinung nach der Podjournalism, also Pod- bzw. Videocasts on Demand nach journalistischer Manier und noch ne ordentliche Portion Blog dazu. Nähere Infos liefert z.B. der Beitrag bei uninformation. Ferner hat Bicyclemark sich des Öfteren über Wikipedia beschwert, wo der Eintrag „Podjournalism“ wohl bisher immer wieder verbannt wurde…

Danach kurz bei monochrom reingeschaut, dann aber doch ein kleines Art & Beauty chill-in/chill-out vorgezogen. Nachdem ich allerdings diesen Bericht gelesen habe, hab ich mich doch etwas geärgert. Naja, und dann plätscherte der Tag noch so dahin, keine Chance, die Zeit anzuhalten. Der Fnord-Jahresrückblick war n bisschen angestrengt witzig aber dennoch informativ, Culture Jamming war schön, vor allem die Lachse, die gegen den Strom laufen, und den krönenden Abschluss bildete dann die Closing Ceremony mit Tim Pritlove: 4200 Menschen haben den Kongress durch ihre aktive und passive Anwesenheit bereichert, alles lief friedlich, ohne „offizielle“ Polizeieinsätze und (hacker-)ethisch einwandfrei ab.

Mein Fazit über meinen ersten Chaos Communication Congress: Abgesehen von den teilweise überfüllten und stickigen Räumen fand ich die Organisation 1a. Der Preis von 80 Euro hat mich zunächst schockiert, nach Ende des Kongresses fand ich ihn aber durchaus gerechtfertigt. Für noch gerechtfertigter hätte ich allerdings einen StudentInnen-Rabatt befunden. Inhaltlich hatte das Programm auch für Nicht-Nerds einiges zu bieten, langweilig wurde es uns nie. Die Zeitplanung fand ich ebenfalls sehr angenehm, später Start und spätes Ende, dafür nicht so viele langgezogene Pausen zwischendurch. Allerdings ist bei uns das Networken ein bisschen zu kurz gekommen, da wir meistens von einem Vortrag zum nächsten geeilt sind. Im Vergleich zu der fast schon familiären Atmosphäre des Barcamps war die Veranstaltung dafür dann vielleicht doch ein wenig zu groß. Trotzdem: Im Dezember 2007 soll es wieder heißen: Same procedure as last year, Britta!

Kategorien
Ausflüge

23C3-Nachlese Tag 3

Unter anderem haben wir am Freitag den Opensearch Workshop besucht. Das Projekt Opensearch steckt noch mitten in der Entwicklung und soll eine kollaborative und dezentrale Peer-to-Peer-Suchmaschine nach Art von Yacy werden. Die Hauptverantwortlichen hatten es nur leider nicht nach Berlin geschafft, sodass ein improvisierter Vortrag nur an der Oberfläche des Themas kratzen konnte. Interessant war dann aber die anschließende Diskussion mit einem Entwickler von Yacy, der ein bisschen von deren State-of-the-Art plauderte. Er wies dann auch auf die verwirrende Namensgebung bei Opensearch hin: Die Amazon-Suchmaschine A9 bedient sich ebenfalls einer Technologie namens OpenSearch. Wenn das mal nicht die Anwälte auf den Plan ruft!

Als nächstes bildeten wir uns ein, mal was über Sicherheitslücken in Web 2.0 Anwendungen hören zu müssen: Subverting AJAX. Wir durften allerdings relativ schnell feststellen, dass unser Technikverständnis nicht in Ansätzen ausreichte, um dem Inhalt der Präsentation folgen zu können. Naja, dann gabs erst mal einen leckeren Kaffee und ne Club Mate in der geschmeidigen Art & Beauty Area. Frau gönnt sich ja sonst nix…

Weiter gings mit Mining Search Queries. Hier wurde das AOL-Datenfile auseinanderklamüsert und ausgewertet. Immer wieder erschreckend und unglaublich, dass AOL diese in ihren Augen anonymisierten Daten tatsächlich veröffentlicht hat. Ebenfalls unglaublich, nach welchen Begriffen manche Leute suchen. Neben vollen Namen, Adressen, Kreditkartennummern, Telefonnummern oder E-Mail-Adressen, die Personen relativ eindeutig identifizieren, werden z.B. auch Anweisungen wie „I am a police officer I need a adress from 617 232 2425“ eingegeben! Das Internet, dein Freund und Helfer?! Der Vortrag endete dann auch mit dem Hinweis, eine so leichte Aggregation von persönlichen Daten durch entsprechendes Suchverhalten zu vermeiden.

Ein Highlight war mal wieder der Vortrag von Lawrence Lessig On Free, and the Differences between Culture and Code.

Lessig at 23C3

Der Anfang kam uns doch recht bekannt vor, die Mash-Up-Videos hatte er größtenteils schon im Sommer auf der Wizards of OS gezeigt. Auch hier tobte die Menge spätestens beim Jesus („I will survive any bus-crash“). Allerdings stieß der Vergleich des US-Urheberrechtssystem mit dem System der Sowjetunion nicht durchgängig auf Zustimmung: der Zwischenruf „Yankee, go home!“ muss hier wohl nicht näher kommentiert werden. Auf den Inhalt will ich hier nicht näher eingehen, es lohnt sich definitiv, das Video anzuschauen. Auch hier der Aufruf: Creative Commons und andere freie Lizenzen, wie die GPL, haben im Grunde die gleiche Intention. Wir sollten die kleinen Streitigkeiten nicht in der Öffentlichkeit austragen, sondern uns geschlossen für diese Freiheiten einsetzen. Unstimmigkeiten sollten dann doch lieber „quietly“ beim Bier diskutiert werden. Schade, dass er dabei Becks trinkt: dieses Bier verkörpert doch wohl eher das Gegenteil von Freiheit!

Als nächstes machte uns Udo Vetter darauf aufmerksam, dass wir das Recht zu schweigen haben. Hier ging es um Durchsuchung, Beschlagnahme, Vernehmung – Strategien für den Umgang mit Polizei und Staatsanwalt. Vetter hat eine angenehm trockene Art von Humor und hat die eine oder andere Anekdote aus seinem Anwaltsdasein zum Besten gegeben. Sehr witzig und unterhaltsam aber auch ebenso informativ, hier das Video. Ganz wichtig: Gib keine Passwörter raus! Du bist nicht verpflichtet, der Polizei dein Passwort mitzuteilen! Weitere Erkenntnis: Raubkopierer sind keine Verbrecher, das ist schon eine inhaltlich falsche Aussage: Verletzungen des Urheberrechts sind nämlich keine Verbrechen, sondern Vergehen. Darüber hinaus ist der Tatbestand des Raubes bei einer Verletzung des Urheberrechts ebensowenig erfüllt. Diese Kampagne lässt sich leicht als reine Panikmache entlarven!

So, zum Ende des Tages, es war ja mittlerweile 23 Uhr, wollten wir dann noch beim PowerPoint-Karaoke mitlachen. Das war jetzt aber nicht so wirklich witzig und wir haben uns geschafft und voller Input from the Acker gemacht.

Kategorien
Ausflüge

23C3-Nachlese Tag 2

So, endlich kommt hier mal eine kleine Nachlese zum 23C3, dem 23. Chaos Communication Congress, der vom 27. bis zum 30.12.2006 im Berliner Congress Center stattfand. Britta und ich sind hingefahren und haben ne Menge Vorträge besucht.

23C3

Da wir die Hinfahrt allerdings erst am 27.12. angetreten sind, starte ich den Bericht erst mit dem zweiten Tag, dem 28.12.06. Besonders hervorzuheben sind zunächst mal die angenehmen Startzeiten, so dass wir das Friedenauer Domizil unseres Vertrauens jeden Morgen recht gemütlich nach einer mit Liebe gebrühten bzw. gebrauten Tasse Kaffee verlassen konnten. Keine erwähnenswerte Schlange am Eingang, dafür haben wir 5 Minuten nach der Zange zum zuzangen unserer Bändchen gesucht. Aber immerhin waren wir groß genug, um eingelassen zu werden („You must be this tall to be this tall“).

Nach einer kurzen Orientierungsphase sind wir dann mit dem CCC Jahresrückblick 2006 gestartet. So fiel uns der Einstieg in den Spirit des Kongresses relativ leicht. Saal 1 beeindruckte durch seine Größe und Eleganz, die Vortragenden durch die ein oder andere Anekdote (z.B. die Sache mit dem „ehemaligen“ Verfassungsschützer Herrn Pohl). Hingewiesen wird unter anderem auch auf eine Studie von Peter Gutmann zum DRM in Windows Vista sowie auf die Hack-a-bike Geschichte für Fans der Deutschen Bahn.

Der nächste Vortrag Dying Giraffe Recordings: A non-evil recordlabel hatte mal wieder was mit meinem Lieblingsthema Creative Commons zu tun. Faire Lizenzen für faire Musiker und faire Fans. Großartig Neues konnte ich nicht davontragen, aber der Vortragende hat einen schönen Vergleich verwendet: Große Konzerne wie Nike und andere gewissenlose Marktmachtfixierte lassen ihre Güter zu Dumpinglöhnen in asiatischen Sweatshops produzieren. Warum sollen sich dann nicht auch die VerbraucherInnen die Globalisierung zu Nutze machen, um günstig Musik einzukaufen? Als Positivbeispiel und Alternative zu DRM-beschränkten Sites nennt er die russische Site allofmp3.com.

Zum ersten Mal durfte ich Zeugin einer Ausgabe der hippen Lightning Talks werden: Maximal 5 Minuten lange Vorträge zu beliebigen Themen. Alternative, ergonomische Tastaturlayouts namens NEO werden vorgestellt. Eine besonders gute Idee finde ich die Abschaffung des meines Erachtens überflüssigen Caps-Lock-Keys („Einrasten der Shift-Taste“). Ich teile absolut die Ansicht des Vortragenden: „Diese Taste braucht man doch nur, um sie zu „entrasten“, wenn man sie versehentlich betätigt hat.“ Allerdings scheiden sich hier wohl die Geister, wie eine repräsentative Umfrage im engeren Familienkreis ergab. Was meint ihr dazu? Des Weiteren gabs u.a. noch einen Prototyp des One-Laptop-per-Child aus der Ferne zu bewundern sowie einen hacktivistischen Auftritt der Hacktivismo-Gruppe mit Kamelle für alle am Schluss.

Dann ging es weiter mit einer leicht freakigen Show von Quinn Norton zum Thema Body Hacking. Sie übertrug das Motto „if you can’t open it, you don’t own it“ auf ihren Körper und ließ sich bspw. einen Magneten in den linken Ringfinger implantieren. Dieser lässt seine Trägerin diverse elektromagnetische Felder spüren, musste allerdings mittlerweile wieder entfernt werden. Der Vortrag ist ziemlich überdreht und viel zu speedy (wofür sie die Erklärung gleich mitliefert: Provigil), sodass wir nur die Hälfte mitbekommen. Aber interessant war es allemal.

Als nächstes waren wir bei Christine Ketzer, die über die Frage Warum wir uns so gerne überwachen lassen? referierte. Für ausführlicheres hierzu checkt z.B. rabenhorst. Im Anschluss dann noch die Elektronischen Reisedokumente angeschaut. Folgende Folie hat besonders viel Aufsehen erregt:

Know your enemies...

Biometrie beschützt also die Nation vor allem Bösen oder besser gesagt Fremden! Schön, dass man das Böse auch schon ohne Biometrie erkennt… Ohne Worte! Dieses Bild stammt aus einer irgendeiner Sicherheits-Verteidigungs-Broschüre, weiß jemand noch genaueres?

Langsam haben wir dann auch mal genug Input und erwägen, den magischen Ort zu verlassen. Dann lockt doch noch die Electronic Frontier Foundation mit einer Vorstellung der Organisation und ihrer Aufgaben. Die reißen uns nochmal richtig vom Hocker, diese Art der Aufklärung ist doch eine wirklich wichtige Aufgabe. Wer macht sowas eigentlich in Deutschland? Ein EFF-Büro in Brüssel ist ja in Planung, aber in Deutschland könnten wir so eine motivierte Organisation ebenfalls gebrauchen. Highlight ist dann noch, dass John Perry Barlow und John Gilmore unerwartet ein paar Worte an das Publikum richten. Zum Glück gab es auch keine Zeitbeschränkung nach hinten, sodass das ganze in einer gemütlichen Plauderei endete. Gefläsht von diesem letzten Vortrag machen wir uns auf den Heimweg und schwelgen in Zukunftsplänen. Auf zu neuen Taten…

Kategorien
Crap

Wurstbrot darf ich ja nicht…

…deswegen lieber das sexy-popexy Käsebrot von Helge. Bei TV-total hat er sich am Montag ja extra schonmal dicker angezogen, weil is ja kalt und bald Winter. Don’t miss this vegetarian highlight.

Kategorien
Ausflüge

Köln: Webmontag im Januar

Der Termin für den nächsten Kölner Webmontag steht: 22. Januar 2007 im Spielplatz in der Kölner Südstadt. Für alle weiteren Infos checkt das Wiki und tragt euch in die Teilnehmerliste ein.