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Event No Future

Sustainable IT: Konferenz in Berlin

Am 17. und 18. Oktober findet in Berlin die Konferenz Sustainable IT statt, die „erste interdisziplinäre Fachkonferenz zu den Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung“. Die Konferenz beschäftigt sich mit den Auswirkungen von modernen Informations- und Kommunikationstechnologien auf die natürlichen Ressourcen. Internationale ExpertInnen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Verbänden gehen hier übergreifenden Fragestellungen von nachhaltiger Entwicklung sowie IT-Nutzung und -Produktion nach.

Sustainable IT

Auf dem Programm stehen unter anderem Vorträge wie:

  • Ethische Leitlinien eines internationalen Großkonzerns
  • Diskriminierungsfreie IT
  • Verhaltenskodex für die IT-Branche?
  • Nachhaltigkeitsdefizite im Web 2.0
  • Nachhaltigkeit von Software

Organisiert wird die Konferenz von der newthinking store GmbH und die amina Stiftung. Der Eintritt ist für FHTW-StudentInnen kostenlos, der Standardpreis für 2 Tage beläuft sich auf 50 Euro. 50 Euro, die ich gerne investiert hätte, aber leider aus organisatorischen und beruflichen Gründen verhindert bin. Für alle, denen es so geht wie mir, gibt es aber ein kleines Trostpflaster: Die Inhalte der Konferenz werden umfangreich dokumentiert und in Wort, Bild und Film festgehalten.

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Aktion

Demo gegen Vorratsdatenspeicherung

Am kommenden Samstag findet in Berlin eine Großdemonstration unter dem Motto „Freiheit statt Angst“ gegen die geplante Vorratsdatenspeicherung statt.

Den Aufruf und viele weitere Infos findet ihr auf der Website des Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung und im entsprechenden Wiki.

Forderungen sind unter anderem:

  • keine Totalprotokollierung von Telefon, Handy und Internet (Vorratsdatenspeicherung),
  • keine geheime Durchsuchung von Computern,
  • Stopp der Videoüberwachung des öffentlichen Raums, keine automatische Gesichtskontrolle,
  • Stopp von Biometrie und RFID-Chips in Ausweisen und Pässen,
  • keine Vorratsspeicherung von Flugpassagierdaten,
  • kein automatischer Kfz-Kennzeichenabgleich auf öffentlichen Straßen.

Ich selber kann dem Aufruf leider nicht nachkommen, bin auf der Stubnitz in Amsterdam, die Bam Bam Babylon Bajasch bewundern, gebe ihn aber hier gerne weiter und hoffe auf rege Beteiligung. Unser lieber Exil-Berliner Kai wird sich sicherlich auch mal sehen lassen, wenn das nicht ein Grund ist!?

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antischokke Ausflüge Creative Commons Web 2.0

Auf zur re:publica

Tasche fast gepackt, Akku voll, Kaffee getrunken, gleich geht’s los nach Berlin zur re:publica. Mit unserer kleinen Reisegruppe aus pl0gern, webworkbloggern, alltagskakophoniern, betalogern und kopfkribblern fahr ich geschmeidig ab in die Hauptstadt. Ab morgen drei Tage volles Programm, nette Leute, interessante Vorträge und Networking wird hoffentlich auch nicht zu kurz kommen. Morgen darf ich sogar aktiv zum Gelingen beitragen. Um 17:00 Uhr werde ich einen Creative Commons Einführungsvortrag halten.

Also, Mädchen und Jungs, raus zur re:publica! Alle weiteren Programm-Infos über die re:publica-Site sowie in der deutschen Blogosphäre.

Noch was für die Augen und zum draufklicken…

re:publica

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Ausflüge Kultur Web 2.0

re:publica in Berlin

Auf zu neuen Taten. In Berlin steigt vom 11. bis zum 13. April die „re:publica – Leben im Netz„. Grob gesagt geht es auf dieser Konferenz um Kultur, genauer gesagt darum:

Soziale Netzwerke, Blogs, Podcasts, Videocasts, Online- und Offline-Communities und -Services – all diese Aspekte werden bei der re:publica ebenso umfassend zur Sprache kommen wie Hintergründe, die Philosophie, die Prinzipien, die rechtlichen Grundlagen der sozialen (R )evolution im Netz.

Die Organisatoren legen das Programm zur Häfte im Vorfeld fest, die andere Hälfte wird nach Barcamp- oder Open Source-Manier von den Teilnehmenden gestaltet. Nähere Infos zur Organisation und zum Programm findet ihr im Wiki. Ich hab mich ebenfalls für einen Vortrag über Creative Commons in NGOs „beworben“.

Und jetzt kommt Werbung:

re:publica

Da geht mir das Herz auf. Das is so Meins….

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Ausflüge

23C3-Nachlese Tag 4

Tag 4, also der Samstag, fing stark an, hat dann wieder nachgelassen und legte doch noch ein schönes Ende hin:

Ego Striptease – Ich zeig dir, wer du bist. Hier ging es primär um den Diskurs zwischen Anonymität und totaler Offenlegung der Privatsphäre. Warum geben wir soviel über uns preis? Flickr, Delicious, Blogs, Soziale Netzwerke wie StudiVZ, Xing oder MySpace ermöglichen ein Profiling, was nie so einfach zu erstellen war wie heute. Weiteres zum Inhalt schreibt z.B. futur.plom. Meiner Meinung nach geht es bei diesem Thema eindeutig um Medienkompetenz und das Bewusstsein, welche Daten ich über mich preisgeben WILL. Solange ich selbst bestimme, welche Daten für die Öffentlichkeit einsehbar sein sollen und mir obendrein auch bewusst ist, dass diese Daten im Zweifelsfalle auch gegen mich verwendet werden können, spricht nichts gegen diese Art des „Striptease“. Wenn ich allerdings in meinem Blog nur Saufgeschichten poste, könnte dies in einigen Jahren zu meinem Verhängnis werden: Meine zukünftige Chefin wird ggf. nicht besonders begeistert sein. Und was einmal im Netz veröffentlicht wurde, wird sich nie völlig aus den unendlichen Weiten der digitalen Welt eliminieren lassen. Mein Lieblingsfazit: Aufklärung und Bewusstsein erlangen und bei anderen schaffen! Außerdem: Besser zweimal überlegen, welche Datenkrake ich mit welchen wertvollen Daten füttere!

Auf in Saal 1 zum Podjournalism mit Bicyclemark.

Podjournalism mit Bicyclemark

Ein wunderbar unterhaltsamer Mensch, der hätte auch gut ins Abendprogramm gepasst. Thema sind hier die Unterschiede zwischen traditionellem (investigativem) Journalismus und dem Podcast-Journalismus. Ausgehend vom „Media Wasteland“ der 1990er Jahre wagt er einen Rundumschlag im Hinblick auf die zunehmend konsolidierte Medienlandschaft (siehe z.B. die Printmedienwüste in Köln (DuMont)). Er führt Begriffe wie Bullshit-Journalism (auf keinen Fall zu verwechseln mit Gonzo-Journalism sondern eher im Dunstkreis von Bullshit-Bingo anzusiedeln) und Sensationalism (TomKatCrazy etc.) an, die den qualitativen, investigativen Journalismus immer mehr ins Abseits drängen. Abhilfe schafft seiner Meinung nach der Podjournalism, also Pod- bzw. Videocasts on Demand nach journalistischer Manier und noch ne ordentliche Portion Blog dazu. Nähere Infos liefert z.B. der Beitrag bei uninformation. Ferner hat Bicyclemark sich des Öfteren über Wikipedia beschwert, wo der Eintrag „Podjournalism“ wohl bisher immer wieder verbannt wurde…

Danach kurz bei monochrom reingeschaut, dann aber doch ein kleines Art & Beauty chill-in/chill-out vorgezogen. Nachdem ich allerdings diesen Bericht gelesen habe, hab ich mich doch etwas geärgert. Naja, und dann plätscherte der Tag noch so dahin, keine Chance, die Zeit anzuhalten. Der Fnord-Jahresrückblick war n bisschen angestrengt witzig aber dennoch informativ, Culture Jamming war schön, vor allem die Lachse, die gegen den Strom laufen, und den krönenden Abschluss bildete dann die Closing Ceremony mit Tim Pritlove: 4200 Menschen haben den Kongress durch ihre aktive und passive Anwesenheit bereichert, alles lief friedlich, ohne „offizielle“ Polizeieinsätze und (hacker-)ethisch einwandfrei ab.

Mein Fazit über meinen ersten Chaos Communication Congress: Abgesehen von den teilweise überfüllten und stickigen Räumen fand ich die Organisation 1a. Der Preis von 80 Euro hat mich zunächst schockiert, nach Ende des Kongresses fand ich ihn aber durchaus gerechtfertigt. Für noch gerechtfertigter hätte ich allerdings einen StudentInnen-Rabatt befunden. Inhaltlich hatte das Programm auch für Nicht-Nerds einiges zu bieten, langweilig wurde es uns nie. Die Zeitplanung fand ich ebenfalls sehr angenehm, später Start und spätes Ende, dafür nicht so viele langgezogene Pausen zwischendurch. Allerdings ist bei uns das Networken ein bisschen zu kurz gekommen, da wir meistens von einem Vortrag zum nächsten geeilt sind. Im Vergleich zu der fast schon familiären Atmosphäre des Barcamps war die Veranstaltung dafür dann vielleicht doch ein wenig zu groß. Trotzdem: Im Dezember 2007 soll es wieder heißen: Same procedure as last year, Britta!

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Ausflüge

23C3-Nachlese Tag 3

Unter anderem haben wir am Freitag den Opensearch Workshop besucht. Das Projekt Opensearch steckt noch mitten in der Entwicklung und soll eine kollaborative und dezentrale Peer-to-Peer-Suchmaschine nach Art von Yacy werden. Die Hauptverantwortlichen hatten es nur leider nicht nach Berlin geschafft, sodass ein improvisierter Vortrag nur an der Oberfläche des Themas kratzen konnte. Interessant war dann aber die anschließende Diskussion mit einem Entwickler von Yacy, der ein bisschen von deren State-of-the-Art plauderte. Er wies dann auch auf die verwirrende Namensgebung bei Opensearch hin: Die Amazon-Suchmaschine A9 bedient sich ebenfalls einer Technologie namens OpenSearch. Wenn das mal nicht die Anwälte auf den Plan ruft!

Als nächstes bildeten wir uns ein, mal was über Sicherheitslücken in Web 2.0 Anwendungen hören zu müssen: Subverting AJAX. Wir durften allerdings relativ schnell feststellen, dass unser Technikverständnis nicht in Ansätzen ausreichte, um dem Inhalt der Präsentation folgen zu können. Naja, dann gabs erst mal einen leckeren Kaffee und ne Club Mate in der geschmeidigen Art & Beauty Area. Frau gönnt sich ja sonst nix…

Weiter gings mit Mining Search Queries. Hier wurde das AOL-Datenfile auseinanderklamüsert und ausgewertet. Immer wieder erschreckend und unglaublich, dass AOL diese in ihren Augen anonymisierten Daten tatsächlich veröffentlicht hat. Ebenfalls unglaublich, nach welchen Begriffen manche Leute suchen. Neben vollen Namen, Adressen, Kreditkartennummern, Telefonnummern oder E-Mail-Adressen, die Personen relativ eindeutig identifizieren, werden z.B. auch Anweisungen wie „I am a police officer I need a adress from 617 232 2425“ eingegeben! Das Internet, dein Freund und Helfer?! Der Vortrag endete dann auch mit dem Hinweis, eine so leichte Aggregation von persönlichen Daten durch entsprechendes Suchverhalten zu vermeiden.

Ein Highlight war mal wieder der Vortrag von Lawrence Lessig On Free, and the Differences between Culture and Code.

Lessig at 23C3

Der Anfang kam uns doch recht bekannt vor, die Mash-Up-Videos hatte er größtenteils schon im Sommer auf der Wizards of OS gezeigt. Auch hier tobte die Menge spätestens beim Jesus („I will survive any bus-crash“). Allerdings stieß der Vergleich des US-Urheberrechtssystem mit dem System der Sowjetunion nicht durchgängig auf Zustimmung: der Zwischenruf „Yankee, go home!“ muss hier wohl nicht näher kommentiert werden. Auf den Inhalt will ich hier nicht näher eingehen, es lohnt sich definitiv, das Video anzuschauen. Auch hier der Aufruf: Creative Commons und andere freie Lizenzen, wie die GPL, haben im Grunde die gleiche Intention. Wir sollten die kleinen Streitigkeiten nicht in der Öffentlichkeit austragen, sondern uns geschlossen für diese Freiheiten einsetzen. Unstimmigkeiten sollten dann doch lieber „quietly“ beim Bier diskutiert werden. Schade, dass er dabei Becks trinkt: dieses Bier verkörpert doch wohl eher das Gegenteil von Freiheit!

Als nächstes machte uns Udo Vetter darauf aufmerksam, dass wir das Recht zu schweigen haben. Hier ging es um Durchsuchung, Beschlagnahme, Vernehmung – Strategien für den Umgang mit Polizei und Staatsanwalt. Vetter hat eine angenehm trockene Art von Humor und hat die eine oder andere Anekdote aus seinem Anwaltsdasein zum Besten gegeben. Sehr witzig und unterhaltsam aber auch ebenso informativ, hier das Video. Ganz wichtig: Gib keine Passwörter raus! Du bist nicht verpflichtet, der Polizei dein Passwort mitzuteilen! Weitere Erkenntnis: Raubkopierer sind keine Verbrecher, das ist schon eine inhaltlich falsche Aussage: Verletzungen des Urheberrechts sind nämlich keine Verbrechen, sondern Vergehen. Darüber hinaus ist der Tatbestand des Raubes bei einer Verletzung des Urheberrechts ebensowenig erfüllt. Diese Kampagne lässt sich leicht als reine Panikmache entlarven!

So, zum Ende des Tages, es war ja mittlerweile 23 Uhr, wollten wir dann noch beim PowerPoint-Karaoke mitlachen. Das war jetzt aber nicht so wirklich witzig und wir haben uns geschafft und voller Input from the Acker gemacht.

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Ausflüge

Wizards of OS 4 in Berlin

Vom 14. bis 16. September waren wir auf der Wizards of OS Konferenz in Berlin. Neben höchst interessanten Vorträgen und Diskussionen rund um das Thema „Information Freedom Rules“ hatten wir auch die Chance, Stars und Sternchen der Free Culture und Free Software Bewegung zu bewundern. Für meine Arbeit konnte ich einige wichtige Hinweise mitnehmen und habe sogar einen Interviewpartner einer deutschen NGO und eine potentielle Partnerin aus einer südafrikanischen NGO gewinnen können.

Ein Highlight war für uns in jedem Fall der Vortrag von Larry Sanger und seine Verkündung der neuen Gabel der Wikipedia. Nach Jahren der Verwirrung haben wir nun endlich auch den Unterschied zwischen einem Mash-up und einem Mesh-Netzwerk begriffen. Der Vortrag von Hal Varian, den wir bisher nur aus der Lektüre seines Standardwerkes für Informationswirtinnen „Information Rules“ (mit dem bescheuerten deutschen Titel „Online zum Erfolg“) kannten, hat unser Verständnis für ökonomische Netzwerkeffekte weiter sensibilisiert. Kennt eigentlich jemand das Phänomen der Kleiderbügel-auf-dem-Kopf-Träger? Hat das eher was mit Philosophie oder mit Nerdcore zu tun? Ich vermute beides.

Nach der Arbeit gab es dann auch noch viel Vergnügen, zum einen mit Jesus, zum anderen mit Klaus: „Scheiß auf Klaus“. Wertvoll war für uns auch der Tip von Larry Lessig, einfach mal 100 Euro als Wiedergutmachung für eine Absage der abendlichen Verabredung springen zu lassen. Weil ich es mir wert bin. Ich bin mir sicher, wir haben alles richtig gemacht. In diesem Sinne: stay tuned!

bridge and nikki chilling on WOS4