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Netzpolitik No Future

Zensursula lügt. Mindestens dreizehn Mal.

Auf netzpolitk.org analysiert, kommentiert und erwidert Netzaktivist Lutz Donnerhacke die Aussagen des Familienministeriums zur Notwendigkeit von Zensurmaßnahmen gegen die Dokumentation von Kindesmißhandlungen. Dabei will Donnerhacke 13 Lügen ausgemacht haben, welche das Ministerium in den vergangenen Tagen und Wochen in Form von Textblock-Antworten und anderen Stellungnahmen verbreiten ließ.

Der Beitrag zeigt ganz einleuchtend, worum es bei der ganzen Diskussion überhaupt geht. Dringende Leseempfehlung also für alle, die sich für das Thema bereits interessieren und für alle, die sich dafür interessieren sollten. Also eigentlich für alle.

Und als kleiner Nachtrag noch ein Link zu einem ebenfalls sehr aufrüttelnden Interview mit dem Missbrauchsopfer Christian Bahls in der ZEIT. Die meisten anderen Medien haben eine kritische Berichterstattung zu dem Thema leider bisher versäumt.

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Aktion Netzpolitik No Future

Aufstehn für ein freies Internet: Zu Besuch bei Zensursula

Am Freitag Vormittag machen die Internetausdrucker Ernst: Der erste deutsche Zensurvertrag soll unter Dach und Fach gebracht werden. Wir wollen dabei und präsent sein, wenn die größten deutschen Internetprovider händchenhaltend mit Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen den Vertrag unterzeichnen werden, mit dem sie sich ohne jegliche gesetzliche Grundlage verpflichten, unliebsame Inhalte nach Gutdünken des Bundeskriminalamtes (BKA) zu sperren und zu filtern.

Zensursulablone von Martin Haase

zensursula

Die Internetanbieter werden dabei knallhart erpresst: Um nicht in einem Atemzug mit Kinderschändern erwähnt zu werden, sollen sie am offenen Verstoß gegen das Grundgesetz mitwirken. Dabei soll es vorerst nur um die Erschwerung des Zugangs zu strafbaren Inhalten gehen. Zur Erweiterung des Systems auf die Zensur beliebiger anderer Webseiten ist lediglich eine Anpassung der Filterliste notwendig.

Jeder weiß, dass Kindesmissbrauch mit den geplanten Geheimlisten nicht bekämpft werden kann. Auch die Verbreitung von Bildern und Filmen missbrauchter Kinder ließe sich einfacher verhindern: Ginge es ihr wirklich darum, könnte Zensursula die Betreiber der Server mit den Mitteln des Rechtsstaats belangen. Die Strafverfolgungsbehörden könnten die Anbieter und Produzenten zwar effektiv verfolgen, tun es aber nicht. Denn eine bessere Ausstattung und mehr Zusammenarbeit der Ermittler sind nicht geplant. Damit entsteht erst der angeblich rechtsfreie Raum, von dem die Internetausdrucker so gern reden. Deswegen:

Wer keine Lust mehr hat auf die dreisten Lügen, wer was dagegen hat, dass Zensursula mit dem BKA geheime Sperrlisten ohne jegliche Gesetzesgrundlage vereinbart, wer offenen Verfassungsbruch nicht toleriert, wer ein unzensiertes Internet genauso wichtig findet wie wir, der nimmt seinen Hund, seine Kinder und alle seine Freunde und Kollegen am Freitag, dem 17. April 2009, mit zum Reichstagsufer am S-Bahnhof Friedrichstraße in Berlin-Mitte.

Wir wissen, dass 9 Uhr eine Herausforderung ist, aber die Devise lautet: Aufstehn für ein freies Internet!

Wann?
Am Freitag, den 17. April 2009
Zwischen 9 Uhr und 9:30 Uhr

Wo?
Vor dem Presse- & Besucherzentrum der Bundesregierung
Reichstagsufer 14 | U- und S-Bhf. Berlin-Friedrichstraße
Karte

Weiterführende Links:
Chaos Computer Club fordert Erhalt der Freiheit im Netz
CCC veröffentlicht Vertrag zur Internetzensur – BKA-Sperrliste soll geheim bleiben
Rechtsgutachtens von Ulrich Sieber und Malaika Nolde zu Internetsperren
Netzpolitik: Mahnwache am Freitag: Keine Scheuklappen fürs Netz!
Netzpolitik: Daten zur Verfolgung von Kinderpornografie; Initiativen gegen Netz-Zensur

Quelle: Chaos Computer Club

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Datenschutz Netzpolitik

„Bahn gibt auf“ oder „1:0 für David“

Widerstand ist zwecklos? Ganz im Gegenteil! Die Deutsche Bahn AG gibt auf und verzichtet auf weitere Konsequenzen gegen netzpolitik.org.

Herzlichen Glückwunsch, Markus! (auch von meiner Mutter)

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Datenschutz Netzpolitik

Deutsche Bahn AG mahnt netzpolitik.org ab!

Markus Beckedahl von netzpolitik.org hat heute eine Abmahnung wegen Verrat von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen von der Deutschen Bahn AG bekommen. Am Samstag hatte Markus ein Memo des Berliner Landesdatenschutzbeauftragte zur Rasterfahndung bei der DB veröffentlicht, das ein Gespräch mit der DB vom 28. Oktober 2008 über deren „Geschäftsbeziehungen“ mit der Network Deutschland GmbH wiedergibt (hier als PDF).

Heute sorgt sich die Bahn um den Schutz ihrer eigenen Privatsphäre und fordert Markus per Abmahnung auf, den Gesprächsvermerk von seiner „Homepage zu entfernen“ und eine Unterlassungserklärung abzugeben, andernfalls drohten gerichtliche Schritte und Vertragsstrafen.

Wir dürfen gespannt sein, wie die Bahn sich dieses „aus dem Netz nehmen“ vorstellt. Schnüffel-Kompetenz hat sie ja bereits bewiesen, da wird so eine kleine Torrent-, Google– oder Wikileaks-Säuberungstour sicherlich auch nicht zu viel Mühe bereiten. We wish them a pleasant journey!

Ein Interview mit Markus gibt es bei der Zeitrafferin, außerdem hält er uns per Twitter auf dem aktuellen Stand der Dinge. Genau die richtige Zeit übrigens, um (über-)eifriger denn je den Rücktritt von Mehdorn zu fordern.

UPDATE: Markus über die Welle nach der Abmahnung.

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Netzpolitik No Future

ARD-Kinderreporter überwachen Politiker

Die ARD-Kinderreporter haben wieder mal auf auf ihre nette Art Politiker befragt, diesmal zum Thema Überwachung:

Natürlich werden NUR die ganz Bösen überwacht, die es auch nicht anders verdient haben.

mal wieder via netzpolitik :)

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Creative Commons

Netzwelt.de stellt Beiträge unter Creative Commons

Ab heute bietet das Internetportal für IT und Unterhaltungselektronik Netzwelt.de seine redaktionellen Beiträge unter der Creative Commons BY-NC-SA-Lizenz an. Bisher 20.000 Artikel und Bilder dürfen zu nicht kommerziellen Zwecken vervielfältigt, komplett verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden. Allerdings unter der Bedingung, dass Remixe unter derselben Lizenz veröffentlicht und Netzwelt als Urheber genannt werden.

Netzwelt meint dazu:

Mit der Nutzung einer Creative-Commons-Lizenz verfolgen die Betreiber einen kreativen Ansatz. Dieser möchte den Anforderungen an Content-Austausch besonders auch im Internet fördern. Urheberrechtliche Schranken sollen abgebaut werden, die Weiterverarbeitung- und Verbreitung von netzwelt-Inhalten erleichtert werden.

via netzpolitik, wo folgendes geschrieben steht:

Es freut uns sehr, dass mit Netzwelt.de ein erstes größere deutsches Online-Portal seine Inhalte unter einer remix-fähigen Creative Commons Lizenz zur kreativen Weiternutzung zur Verfügung stellt. Mal schauen, wer als nächstes angeregt wird, die eigenen Inhalte offen zu lizenzieren.

Sehr schön, ich hab da ja schonmal was munkeln hören, dass die taz auch überlegt, Creative Commons Lizenzen einzusetzen. Das wäre eigentlich die logische Konsequenz für die taz, um der nachwachsenden Zielgruppe gerecht zu werden und der eigenen Ideologie einen Tribut zu zollen.

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Allgemein No Future

Netz gegen Nazis

Gestern ist das neue Online-Projekt der Zeit Netz gegen Nazis gestartet. Dieses Projekt wendet sich gegen den Rechtsextremismus in Deutschland und will Opfern rechter Gewalt und Bedrohung mit Rat und Tat zur Seite stehen.


Aus der Pressemitteilung:

„Die Aktion NETZ-GEGEN-NAZIS.de will darüber aufklären, wie sich rechtsextremistische
Tendenzen in unseren Alltag einschleichen. Zielgruppe der Aktion sind besonders jene
Menschen, die in ihrem alltäglichen Umfeld mit Rechtsextremismus in Berührung kommen:
Sportler ebenso wie Feuerwehrleute, Lehrer und Schüler, Fans und Trainer, Eltern und
Kinder. Kurz: Wir alle!

Mitinitiatoren von NETZ-GEGEN-NAZIS.DE sind der Deutsche Fußball-Bund, die DFL
Deutsche Fußball Liga und der Deutsche Feuerwehrverband mit der Deutschen
Jugendfeuerwehr. TV-Partner ist das ZDF, Online-Partner sind die großen Communities
studiVZ, schülerVZ und meinVZ. Neben dem Internetportal NETZ-GEGEN-NAZIS.de, das
Kern der Aktion ist, finden eine Vielzahl von Aktionen und Veranstaltungen der Partner statt.
Als erste Partneraktionen stellen DFL Deutsche Fußball Liga und der Deutsche Fußball-
Bund ganze Spieltage unter das Motto NETZ GEGEN NAZIS. Außerdem engagieren sich
mehrere deutsche Nationalspieler in kurzen Videoclips, die auf der Website zum Start
veröffentlicht werden, für die Aktion. Alle anderen Partner werden während des Projekts
vielfältige Aktionen realisieren, die zum Start von NETZ-GEGEN-NAZIS.de bekannt gemacht
werden.“

Das Online-Projekt besteht aus den Bereichen Wissen, Handeln und Diskutieren. Der Wissen-Teil enthält eine sehr umfassende, deutschsprachige Datenbank zum Thema Rechtsextremismus, im Handeln-Teil sollen anhand von 12 vorgegebenen Fragen Ratschläge zu alltäglichen Situationen im Umgang mit Nazis und Rechtsextremismus von Nutzern entwickelt und diskutiert werden. Der Diskutieren-Teil ist der offene Teil, wo Nutzer selber Fragen stellen und diese mit anderen Nutzern diskutieren können. Bei den prominenten Unterstützern und Medienpartnern darf man gespannt sein auf die Reaktionen in den politischen Lagern. Daumen hoch für dieses engagierte Projekt!