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Creative Commons Kultur

SWR2-Sendung über freie digitale Kultur

SWR2 Wissen hat heute morgen eine Sendung mit dem Titel „Gemein-Freiheit – Vorboten einer freien digitalen Kultur“ ausgestrahlt. Sehr hörenswert!

Zitieren, kopieren und collagieren – die Sprache des 21. Jahrhunderts ist digital. Texte, Musik, Bewegtbilder lassen sich in Sekundenbruchteilen körperlos rund um den Erdball schicken. Die binäre Information ist so flüchtig geworden wie der Gedanke selbst. Ort und Zeit spielen im virtuellen Gedanken- und Ideenaustausch keine Rolle. Ganz gleich, ob Kunst, Kultur oder Wissenschaft – im virtuellen globalen Netzwerk des Internet wird gemeinsam an einer neuen Kultur gebaut, mit neuen Regeln und Werten.

Zu Wort kommen z.B. Lawrence Lessig, John Weitzmann, Markus Schmidt und Volker Tripp.

Die Sendung von Sebastian M. Krämer steht beim SWR2 auch zum Download bereit und zum Nachlesen kann man sogar einen Blick ins Manuskript werfen. Vorbildlich.

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Event Kultur Musik Netzpolitik

atoms&bits – Die Schnittstelle zwischen Web und Welt

Neben vielen hübschen neuen Bannern haben wir heute auch eine Pressemitteilung zum atoms&bits-Festival und -Camp (PDF) veröffentlicht. Darin steht unter anderem:

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Berlin, September 2009.

Was hat das selbstbedruckte T-Shirt mit Wikipeda gemeinsam? Was verbindet Arbeitsräume für Freiberufler und politischen Aktivismus im Internet? Es sind alles Aspekte einer neuen Kultur des Selbermachens. Dahinter steckt dieselbe Idee: Die Dinge eigenständig in die Hand nehmen. Egal ob es sich um die Beschriftung eines Shirts in der offenen Siebdruckwerkstatt handelt oder um das Hinzufügen eines Beitrags über den „rotbraunen Apfelfruchtstecher“ im Online-Lexikon.

Oft unbemerkt abseits der Massen, manchmal direkt vor unseren Augen, entwickeln sich neue Formen des Arbeitens und Lebens. Anker und Motor dieses Phänomens sind wir alle, ob urbaner Laptoparbeiter, Kulturschaffender oder Angestellter im Großraumbüro.

Wir sind atoms&bits, die kleinsten Teile der modernen Gesellschaft.

Damit diese kleinsten Teile einmal ein großes Ganzes ergeben, muss man sie zusammenführen, ob analog oder digital. Unter diesem Motto wird in der Woche vom 18. bis 27. September 2009 eine besondere Art von dezentralem Festival stattfinden – atoms&bits. Von Berlin bis Brooklyn, von München bis Montreal werden Menschen diskutieren, ausprobieren, erkunden und über ungewöhnliche Arbeitskonzepte berichten – durch ihre kreativen Ideen ergeben sich neue Chancen.

Knotenpunkt des dezentralen Festivals bildet das am 26./27. September 2009 in Berlin stattfindende atoms&bits Camp mit 400 Teilnehmern – es wird zum Treffpunkt von Visionären, Baustlern, Aktivisten, Geeks und Kreativen. Hier steht die analoge Annäherung im Vordergrund. Während der verschiedenen Workshops, Vorträge, Präsentationen und Diskussionsrunden kann der selbständige Webentwickler der Strickladenbesitzerin Tipps für ihren Internetauftritt geben und der politische Aktivist mit der Kuratorin über die Kulturflatrate diskutieren. Solche Synergieffekte werden an diesem Wochenende rund um den Kreuzberger Moritzplatz im Coworking Space betahaus und dem !MA Design Village zustande kommen.

atoms&bits – die Schnittstelle zwischen Web und Welt

Organisiert wird das atoms&bits Festival und Camp bottom up, also direkt aus der Szene. „Uns allen ist aufgefallen, dass die Art, wie wir im Netz arbeiten, auch auf die analoge Welt abfärbt. Daher finden wir es wichtig, diese Schnittstelle zu betonen, sichtbarer zu machen und zu diskutieren“, erklärt Peter Bihr, einer der Ideengeber von atoms&bits. Mitorganisator Sebastian Sooth fügt an: „Es haben sich für uns fünf Themenfelder ergeben, in denen wir die Kultur des Selbermachens stark vertreten sehen: Do It Yourself, Coworking, Open Everything, Politik sowie Kunst und Kultur. In diese Bereiche sind Festival und Camp letztlich auch aufgeteilt.“

Und jetzt seid ihr dran! Auf zum Atom atoms&bits!

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Datenschutz Netzpolitik No Future

Rette deine Freiheit

Das Video „RetteDeineFreiheit“ ist eine Antwort auf die nicht nachvollziehbare Politik der Bundesregierung in Bezug auf die Internetsperren.

RetteDeineFreiheit.de from alexanderlehmann on Vimeo.

Alexander Lehmann beschreibt sein Projekt wie folgt:

Entgegen allen Expertenmeinungen und der erfolgreichsten „Online-Petition“ in der Geschichte Deutschlands mit über 132.000 Mitzeichnern wird in Deutschland ein grundgesetzwidriges und dazu noch vollkommen sinnloses Gesetz verabschiedet.

Kritiker werden in der Diskussion diffamiert, haarsträubende und falsche Argumente gebetsmühlenartig wiederholt – von einer lebendigen und gesunden Demokratie keine Spur.

„Rette deine Freiheit“ ist keine Parteienwerbung, sondern genau wie „Du bist Terrorist“, ein von mir privat finanzierter und in meiner Freizeit erstellter Kurzfilm.

Ein wichtiger Bestandteil des Films sind auch die Erklärungen, Belege und Hintergründe zu den einzelnen Szenen. Klicke hier für die Erklärungen.

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Aktion Datenschutz Event Netzpolitik

SIGINT 2009 in Köln

Nächstes Wochenende (22. bis 24. Mai) veranstaltet der Chaos Computer Club im Kölner KOMED die SIGINT 2009, eine Konferenz zu den Diskursen im digitalen Zeitalter. Die Konferenz läuft über drei Tage, die thematisch jeweils einen anderen Schwerpunkt haben und unter einem anderen Motto stehen:

  • Control and Surveillance – Ein Schwerpunkt des ersten Tages liegt bei den bisher angewandten Kontroll- und Überwachungstechniken und ihrer gesellschaftlichen (In-)Akzeptanz.
  • Bugs, Pranks, and Insecurities – Tag zwei widmet sich dem Hier und Jetzt und möglichen Freiräumen, der kreativen Normverletzung und dem Hacktivismus.
  • The Future of Everything – Tag drei steht im Zeichen der Zukunft. Wir sprechen über Gen-Hacking und andere Science Fiction, Visionen einer freien Gesellschaft und echter digitaler Demokratie.

In der Beschreibung heißt es:

Es liegt in der Tradition des Chaos Computer Clubs, sich einzumischen, Dinge auszutesten und zu hinterfragen. Auf der SIGINT will der CCC sein technisches Knowhow zur Verfügung stellen und all diejenigen zusammen bringen, überraschen und erleuchten, die sich für den spielerischen und intelligenten Umgang mit Computern, Netzwerken, Kunst, Politik und Gesellschaft interessieren und einsetzen wollen. Bei der SIGINT geht es um Mitwirkung und Veränderungen, um gesellschaftspolitische Forderungen und Utopien, aber auch um Hacktivismus, kreative Normverletzungen und Spaß am Gerät.

Ticktes kosten regulär 60 Euro, Schüler bekommen Ermäßigung. Ich geh hin. Schickes Logo übrigens!

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Creative Commons Event

Mittwoch: 6 Jahre Creative Commons

Diese Woche jährt sich zum sechsten Mal der Geburtstag von Creative Commons. Nach einer größeren Party zum Jubiläum im vergangenen Jahr veranstalten wir diesmal eine etwas kleinere Sache am 17. Dezember in Berlin. Dazu kam uns die Idee eines „Content Sprint“. Diese Art von Treffen ist in der Freien Software Community nichts unbekanntes. Man trifft sich und programmiert zusammen an einem Projekt weiter. Da es bei Creative Commons um Inhalte geht, werden wir diese kollektiv schreiben.


Das Ziel ist, möglichst viele CC-Projekte aus Deutschland in Case Studies zu dokumentieren. Im globalen CC-Wiki ist der deutschsprachige Raum noch etwas unterbelichtet – trotz zahlreicher spannender Projekte. Das wollen wir ändern. Dazu treffen wir uns am Mittwoch ab 19 Uhr im newthinking store in der Tucholskystr. 48 in Berlin-Mitte. Dazu gibts Prosecco, freie Musik und Animationen aus dem CC-Umfeld.

Aber man muss nicht in Berlin sein, um daran teilnehmen zu können. Wer uns unterstützen will, kann dies auch gerne vom eigenen Computer an anderen Orten tun. Wer sich nicht zutraut, eine Fallstudie auf englisch zu schreiben, kann dies auch gerne auf deutsch tun. Oder helfen, die deutschsprachigen dann ins englische zu übersetzen. Die deutschen Fassungen verwenden wir dann für die Praxisbeispiele auf der Webseite von Creative Commons Deutschland.

Gleichzeitig sei hier auch nochmal auf unseren Spendenaufruf verwiesen: Wer die Arbeit von Creative Commons in Deutschland unterstützen möchte, kann dafür Geld spenden. Damit können wir dann Materialien finanzieren, um die Aufklärungsarbeit zu unterstützen. Für Spenden kann eine Spendenquittung fürs Finanzamt ausgestellt werden. Mehr Infos dazu finden sich bei Creative Commons Deutschland.

Originaltext von netzpolitik.org

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Creative Commons Kultur

Bundesarchiv stellt 100.000 Bilder unter CC online

Die Nachrichten über die Verwendung von Creative Commons Lizenzen von „offiziellen Stellen“ scheinen sich gerade zu häufen.

Heute haben der Wikimedia e.V. und das Bundesarchiv eine erfreuliche Kooperation bekannt gegeben: Das Bundesarchiv spendet der freien Online-Enzyklopädie Wikipedia ca. 100.000 digitalisierte Bilder, die z.B. Ereignisse und Personen der deutschen Kolonialgeschichte, der Weimarer Republik, der Zeit des Nationalsozialismus, der DDR und der Bundesrepublik Deutschland zeigen. Die Bilder werden wohl in den nächsten Tagen online gestellt.

Damit die Nutzungsbedingungen der Bilder kompatibel mit denen der Wikimedia Commons (der freien Datenbank für Bilder, Videos, Musik und gesprochene Texte) sind, hat man sich für die Copyleft-Lizenz CC-BY-SA entschieden. Diese erlaubt neben der kommerziellen Nutzung z.B. auch die Bearbeitung der Bilder.

Markus Beckedahl hat Mathias Schindler vom Wikimedia e.V. Vorstand und dem Wikimedia Foundation Communications Committee dazu interviewt:

netzpolitik.org: Das Projekt klingt ja sehr vorbildlich. Kann man hier von einer Vorbildfunktion für andere öffentlich-finanzierte Einrichtungen sprechen? Was wünscht sich Wikimedia in diese Richtung?

Mathias Schindler: Es wäre für die Erhaltung und Zugänglichmachung des kulturellen Erbes in Deutschland, Europa und der Welt natürlich mehr als hilfreich, wenn mehr Mittel für Digitalisierung zur Verfügung stünden. Wie gesagt, es warten noch mehr als 10 Millionen Bilder alleine beim Bundesarchiv auf ihre Digitalisierung (fairerweise muss man anmerken, dass darunter auch viele Bilderserien sind, also der gleiche Politiker oder gleiche Panzer einige Male hintereinander). Wenn die Inhalte dann aber einmal digital verfügbar sind, sollte die Öffentlichkeit über so viele Kanäle und so einfach wie möglich darauf zugreifen können.

Das gleiche gilt für aktuell neu erstellte Inhalte: Was aus öffentlichen Mitteln finanziert ist, sollte bereits von Anfang an der Öffentlichkeit zur uneingeschränkten Verwendung freistehen. Die Kooperation mit dem Bundesarchiv ist deshalb sehr wichtig, denn sie zeigt auf, was alles mit Inhalten möglich ist, sobald sie Teil der Allmende geworden sind.

Ich kann mich Markus nur anschließen und mich über diese „kleine Revolution für deutsche Verhältnisse“ sehr freuen! Vielen Dank, liebes Bundesarchiv!