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Wikimedia

Wikipedia Academy und Verleihung des Zedler-Preises für Freies Wissen


Nächstes Wochenende findet in Berlin die Konferenz Wikipedia Academy 2012: Research and Free Knowledge statt. Wikimedia Deutschland organisiert die Academy erstmalig in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Berlin und dem Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft. Bei der akademischen Konferenz dreht sich alles um Forschung mit, über und in Wikipedia. Außerdem sind alle, die sich wissenschaftlich mit Freiem Wissen und dessen Implikationen auf Forschung und Gesellschaft beschäftigen, herzlich eingeladen, an der dreitägigen Konferenz teilzunehmen. Konferenzsprache ist englisch, die Academy spricht ein internationales Publikum an.

Registrierung und Programm

Wer dabei sein möchte kann sich jetzt noch anmelden; der Eintrittspreis beträgt 60 Euro (30 Euro ermäßigt). Das Programm steht auf der Veranstaltungswebsite.

Besonders hervorheben möchte ich die beiden ausgesprochen vielversprechenden Keynotes von Benjamin Mako Hill „When Peer Production Succeeds“ (Freitag, 13:30 Uhr) und Sarah Stierch „The Visual Experience – Gender and Ways of Seeing Wikimedia.“ (Sonntag, 10:00 Uhr).

Herz der ganzen Konferenz sind die Paper Sessions, in denen Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse präsentieren. Aber auch unkonventionelle Formate wie Speed Geeking, Breakouts oder Lightning Talks werden angeboten. Drei Podiumsdiskussionen zu den Themen Wissenschaftskommunikation, soziale Aspekte Freien Wissens und ein Panel von Wikipedianern und Wikipediaforschern runden das dreitägige Programm ab.

Sonntag: Free Culture Brunch und Zedler-Preisverleihung

Am Sonntag zieht die Academy von der FU um in den SUPERMARKT, ein ehemaliges Lebensmittelgeschäft, das zur Veranstaltungslocation umgebaut wurde. Das Veranstaltungskonzept der akademischen Konferenz wird aufgebrochen und die Academy öffnet sich für alle Freundinnen und Freunde von Free Knowledge und Free Culture. Der Free Culture Brunch (ab 11:00 Uhr) soll vor allem dazu dienen, Aktivisten dieser Bereiche (die sich nicht gerade auf der Fusion herumtreiben) mit Wissenschaftlern und Communitymitgliedern zusammen zu bringen und neue Ideen auszutauschen. Die daran anschließende Gesprächsrunde (mit Jeanette Hofmann, Annalisa Pelizza, Sebastian Haunss and Benjamin Mako Hill; moderiert von Matthias Spielkamp) wird sich mit den sozialen Aspekten Freien Wissens auseinander setzen. Wer nur am Sonntag Lust und Zeit hat, kann sich auch nur für diesen Tag anmelden und für 10 Euro am gesamten Tagesprogramm inklusive Brunch teilnehmen.

Daran anschließend findet die glamouröse Verleihung des Zedler-Preises für Freies Wissen statt. Zum ersten Mal prämiert Wikimedia Deutschland die besten Wikipedia-Artikel und Projekte, die allesamt durch das unschätzbare ehrenamtliche Engagement unzähliger Freiwilliger entstanden sind. Alle Gäste haben die Möglichkeit, die Gewinner zu bestaunen und mit anschließend gemeinsam mit ihnen zu feiern. Durch das Programm führt Wikimedia-Vorstand Pavel Richter und für die musikalische gemafreie Unterhaltung sorgt Christian Grasse.

Die Veranstaltung endet um 17 Uhr – Zeit genug also, es für das EM-Finale noch rechtzeitig nach Hause oder vor die nächste Großleinwand zu schaffen.

Also, kommt schön! Das wird toll!

Offenlegung: Ich bin Head of Shoulders der beiden Veranstaltungen aka Projektmanagerin bei Wikimedia Deutschland.

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Creative Commons

Creative Commons Global Summit 2011

Cross-Posting von drüben.

Ich war vom 16.-18. September in Warschau beim Creative Commons Global Summit. Diese Konferenz ist quasi die Wikimania der Creative-Commons-Bewegung. Die Frauen-, Juristen- und Businessquote unter den 300 Teilnehmern waren allerdings bedeutend höher als bei den Treffen der Wikimedianer oder anderen Konferenzen zu Internetthemen.




Meine Motivation, zum Summit zu fahren, ergab sich zum einen aus meiner Tätigkeit bei Wikimedia Deutschland und dem Interesse an globalen Communities zum Thema Freies Wissen. Zum anderen habe ich 2006 meine Diplomarbeit zu Creative Commons in NGOs geschrieben, dazu viele Vorträge gehalten und versucht, andere Leute mit meiner Begeisterung für freie Lizenzen anzustecken. Die Reise nach Warschau hat sich in jedem Fall gelohnt und ich konnte mir einen guten Überblick über die aktuellen CC-Themen und -Personen verschaffen.

Version 4.0

Ein Highlight war die neue Lizenzversion 4.0: Diese Version wird zur Zeit gemeinschaftlich von dem CC Headquarter (der Organisation in den USA) mit den Affiliates (den Zuständigen für Community und Recht je Land), entworfen und diskutiert. Nutzer der CC-Lizenzen sind ebenfalls aufgerufen, sich zu beteiligen.

Spannend war für mich, dass darüber nachgedacht wird, die Portierung der Lizenzen ab Version 4.0 aufzugeben. Bisher wird die Ursprungslizenz für jedes Land übersetzt und an die jeweilige Rechtssprechung angepasst, nun soll es nur noch einen internationalen Vertrag je Lizenzvariante geben. Dieser soll in einfacher Sprache klar und deutlich aufzeigen, was die Lizenz erlaubt und was nicht. Ob dies allerdings juristisch und operativ machbar und der Text dann wirklich universal rechtssicher ist, muss noch geprüft werden. Dabei bliebe dann allerdings auch ein wichtiger Teil der kollaborativen, vernetzenden Lokalisierungsarbeit in den Ländern auf der Strecke.

Toll war auch der Vortrag von Mike Linksvayer, der ein paar provokative Thesen vorgestellt hat, den Non-Commercial-Bestandteil (NC) ab Version 4.0 gänzlich aus dem Lizenzbaukasten auszunehmen bzw. auszublenden oder NC komplett von Creative Commons zu trennen. Die Diskussion über den Sinn und Unsinn von NC ist ja nicht neu und betrifft uns insofern, als dass dieser Lizenzbestandteil (genau wie ND-keine Bearbeitung) nach unserer Definition eben NICHT frei ist.

Gerichtliche Durchsetzbarkeit der Lizenzen

Zweites größeres Thema war die gerichtliche Durchsetzbarkeit, also die Frage, ob die Lizenzverträge vor Gericht Bestand haben. Als Beispiel diente hier der aktuelle Fall aus Deutschland, bei dem ein Foto von Thilo Sarazin aus der Wikipedia durch eine rechtsextreme Partei verwendet wurde, ohne die Lizenzbedingungen einzuhalten. Die Lizenz wurde vom Landgericht Berlin bestätigt, und diese nicht-konforme Nutzung wurde verboten. Das ist übrigens der erste Fall in Deutschland, wo die Lizenzen von einem Gericht bestätigt wurden.

Back to the roots

Bei all den verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten, Herausforderungen und juristischen Diskussionen muss man sich doch des öfteren nochmal auf die Wurzeln der Lizenzen besinnen: Creative Commons sind keine Alternative zum Urheberrecht, sondern eine Lösung auf dem Weg zur Reform diese Rechtes, welches noch aus einer rein analogen Vergangenheit stammt. CC ist eher ein Plugin, das flexiblen Umgang mit dem Urheberrecht erlaubt, um eigenen Werken Freiheiten mitzugeben (und diese von Anfang an mitzudenken). Das war unter anderem auch Tenor in der – wie gewohnt – beeindruckenden Keynote von Lawrence Lessig. Ziel der Commons-Bewegung ist eben auch, die Remix-Kultur zu achten und zu fördern, damit wir nicht in eine Zukunft schlittern, in der Kinder, die „Sachen im Internet machen“, wie Terroristen behandelt werden.

Die globale Bewegung

Einzelne Vorträge beschäftigen sich auch mit der Rolle von CC in der globalen Commons-Bewegung. Es gibt viele Überschneidungen und Synergien, die aber längst nicht ausgeschöpft werden. Hier sehe ich große Parallelen zur Wikimedia-Bewegung und wünsche mir noch mehr Kollaborationen mit anderen Organisationen in der wunderbaren Welt des Freies Wissens, Freier Kultur, Freier Software.

Creative Commons steht indes vor der Herausforderung, klar zu definieren, wer überhaupt deren Community ist. Anders als bei den Wikimedia-Projekte, fehlt hier die eine Plattform bzw. ein Kanal zum Austausch mit allen Beteiligten. Wer gehört zur Community? Jede, die ihr Werk unter CC veröffentlicht? „Nur“ die CC Affiliates? Juristen, Künstlerinnen, Geschäftsleute? Der Summit war eine tolle Gelegenheit, CC-Aktivistinnen und Aktivisten aus aller Welt und mit den unterschiedlichsten Hintergründen zu versammeln und die Stimmung einzufangen. Ich find’s prima, dass ich dabei sein konnte!

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Event Musik

all2gethernow – und alle so: Yeaahh!

Die Popkomm fällt dieses Jahr aus. Wegen Internet (Dieter Gorny).

Seit gestern findet in Berlin die all2gethernow statt. Wegen Internet.

a2nDie a2n ist wie die Popkomm, nur besser, schöner, schlauer, angenehmer. Bullshit-Bingo-ärmer und vor allem für die Musik und nicht für die Musikverwalter. Gestern und heute traf/trifft man sich auf dem a2n-Camp, morgen auf der a2n-Conference und darum herum schwirren als Cloud die zahlreichen Abendveranstaltungen.

Ich mache mich gleich auf den Weg dorthin und beteilige mich an einem Vortrag zu „Open Music“. Und heute abend kommt Amanda Palmer! Yeaahh!

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Event Web 2.0

Pressemitteilung: Köln lädt zum 3. BarCampCologne ein!

Die Webszene findet sich zum wiederholten Male in Köln ein, um über das Web, Kultur und Technologie zu sprechen.

KÖLN, den 03.06.2009.

Am 6. und 7. Juni findet in Köln das dritte BarCamp Cologne in den Räumen der QSC AG statt. Rund 250 Internet-Aktivisten, Blogger, Softwareentwickler, Startup-Gründer und interessierte Laien kommen zusammen, um sich über Internetthemen, Web- und Digitalkultur auszutauschen. Inhalte in diesem Jahr sind vor allem Datenschutz, Netzzensur, Medienkompetenz sowie viele weitere technische, rechtliche, politische und soziale Aspekte des Netzes.

Das Prinzip BarCamp lebt von der aktiven Beteiligung seiner Teilnehmer: Organisiert werden lediglich Ort und Infrastruktur, ein herkömmliches Veranstaltungsprogramm gibt es nicht. Stattdessen bringen die Teilnehmer eigene Präsentationen oder Vorschläge für Diskussionsrunden mit, deren Reihenfolge spontan vor Ort geplant wird. Zudem werden alle Besucher ermutigt, Beiträge live oder nachträglich mit Videos, Bildern und Berichten zu dokumentieren. Da die gesamte Veranstaltung durch Sponsoren finanziert wird, sind Teilnahme und Verpflegung kostenlos.

„Wir sind zuversichtlich, das positive Echo und den großen Erfolg des zweiten Kölner BarCamps in diesem Jahr noch zu übertreffen“, sagt Franz Patzig, Initiator des Kölner BarCamps. „Schließlich haben sich für die diesjährige Veranstaltung mehr Interessierte gemeldet als in den Jahren zuvor – das BarCampCologne3 war innerhalb von 16 Minuten ausgebucht.“

Am Vorabend des BarCamps, am 5. Juni um 19 Uhr, findet außerdem eine Party zum Kennenlernen und Wiedersehen im Lichterfeld in Köln-Ehrenfeld statt.

Kontaktinformationen

Umfangreiche Informationen zu Organisation, Teilnahme und Sponsoren finden Sie im Web unter: http://barcampcologne.mixxt.de/

Ansprechpartner: Franz Patzig, Sascha Aßbach und Nicole Ebber
E-Mail: barcampcologne äätt gmail punkt com

Infos kompakt

BarCamp Cologne 3
6. und 7. Juni 2009
ca. 9 bis 20 Uhr
Gelände der QSC AG
Mathias-Brüggen-Str. 55, 50829 Köln
http://www.qsc.de/

BarCamp Cologne 3 Party
5. Juni 2009, 19 Uhr
Lichterfeld
Lichtstr. 43, 50825 Köln
http://maifeld-koeln.de/lichterfeld/


Über BarCamps

Ein BarCamp ist eine offene Unkonferenz, deren Teilnehmer sowohl Ablauf als auch Inhalte bestimmen. Es ist aus dem Bedürfnis heraus entstanden, dass sich Menschen in einer offenen Umgebung austauschen können und versteht sich als Open-Source-Alternative zu klassischen Konferenzen. Das erste BarCamp fand 2005 im kalifornischen Palo Alto statt, seitdem wurde das Konzept insgesamt über 350-mal auf allen Kontinenten der Erde umgesetzt.

Der Ablauf eines BarCamps besteht aus Vorträgen und Diskussionsrunden, die jeden Morgen auf sogenannten Grids (engl.: Gitter) durch die Teilnehmer selbst koordiniert werden. Alle Teilnehmer sind aufgefordert, einen eigenen Vortrag zu halten, über andere Vorträge zu berichten oder sich an der Organisation zu beteiligen.

Die Kosten eines BarCamps inklusive Verpflegung und technischer Infrastruktur werden normalerweise von Sponsoren getragen.

Weiterführende Links:
Weltweite BarCamp-Community: http://barcamp.org/
Wissen durch Teilung: http://zeit.de/online/2008/48/barcamp
Was ist eigentlich BarCamp? – http://franztoo.de/?p=113

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Event Web 2.0

re:publica’09: Shift Happens

Vom 01. bis 03. April 2009 findet re:publica’09 in der Berliner Kalkscheune statt.


Die aktuelle Pressemitteilung beschreibt, wie sich die Konferenz „vom Blogger-Treff zum Web-2.0-Festival“ gewandelt hat:

Inhaltlich möchten wir mit “Shift happens” den Fokus auf die gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen legen, die die digitale Gesellschaft hervorgebracht hat und die für die jüngere Generation längst Status Quo sind”, erklärt Tanja Haeusler. “Es soll diskutiert werden, welchen politischen und gesamtgesellschaftlichen Wandel dieser ‘Shift’ einläuten wird und in welchen Bereichen er sich bereits manifestiert hat.

Um dem Besucherandrang gerecht zu werden, stehen neben der bewährten Kalkscheune nächstes Jahr auch der Friedrichstadtpalast und das Mediacentre (alle in unmittelbarer Nähe) zur Verfügung. Der Ticketverkauf hat ebenfalls begonnen: normale Tickets kosten 60 Euro, Unternehmen zahlen 100 und BloggerInnen, die ein Banner auf Ihrer Website einbinden, sind mit 40 Euro dabei.

Es ist noch Zeit, das Programm selber mitzugestalten und eigene Vorträge einzureichen. Auch hier gilt: wer zuerst kommt, mahlt zuerst. „Denn irgendwann ist der Fahrplan und damit das Programm voll.“

Ich möchte mich ausnahmsweise mal ohne Widerworte Herrn Uhlemeyer anschließen: Ick freu mir vor!

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Ausflüge Event Web 2.0

re:publica Videos

Langsam bin ich nach meinem re:publica-Jetlag wieder in der (Rest-)Realität zurück, zum bloggen bin ich leider immernoch nicht gekommen. Dafür dürft ihr euch in der Zwischenzeit ein paar nette Videos anschauen:

Die Sendung „Neues“ auf 3sat hatte einen kurzen Bericht:


3Sat-Neues ueber die re:publica 2008 – Die kritische Masse from netzpolitik on Vimeo.

Alle Vorträge und Diskussionen in Saal 1 wurden außerdem von hobnox aufgezeichnet. Wer also nicht alles anschauen konnte oder nochmal in den Genuß einzelner Sessions kommen möchte, dem wird hier geholfen.

Audiomittschnitte gibt es ebenalls ne Menge. Zu empfehlen ist die republica-soup, die verschiedene Dienste aggregiert sowie die Wiki-Seite mit dem ausführlichen Pressespiegel.

An dieser Stelle nochmal einen ganz herzlichen Dank an die Veranstalter, es war mir eine große Freude!