Es tut sich was im Bereich Creative Commons. Nachdem Kai mir am Donnerstag von der Idee erzählt hat und Blog und Wiki nun Online sind, will ich hier keinen lange auf die Folter spannen sondern es raus in die Welt tragen: Join Zeitgeisty. Was Zeitgeisty ist, will und kann, sagt es euch am besten selber. Nur soviel: die Community wächst und spannende Aufgaben und Ereignisse kommen auf uns zu. Also, ihr lieben Freunde der gepflegten Free Content Lizenzen: Bringt euch ein, macht mit, sagts weiter. Ich hab mich schon eingetragen und die ersten Ideen schwirren schon in meinem Kopf.
Monat: April 2007
Wie bereits angekündigt, habe ich für das aktuelle Wissensmanagement-Magazin einen Artikel über Creative Commons Lizenzen verfasst, sogar einen Zweiteiler. Der erste Teil, der jetzt erschienen ist, gibt eine allgemeine Einführung und im zweiten Teil geht es um Chancen und Risiken für Non-Profit Organisationen. Und damit er euch nicht vorenthalten bleibt, stelle ich ihn auf meiner Seite zum kostenlosen Download bereit. Der zweite Teil folgt dann nach Erscheinen. Viel Spaß beim Lesen.
Dieses Wochenende fand das Barcamp in Frankfurt statt, und am Samstag war ich sogar live dabei. Nach meinem freitäglichen Ausflug nach Marburg ging es in aller Frühe von dort aus weiter straight to FFM bzw. Eschborn. Nach den ersten Tassen Kaffee und der Begrüßungsrede von Robert Basic und Franz Patzig gabs dann erstmal die obligatorische Vorstellungsrunde, in der sich jeder und jede (ja, der Frauenanteil lag diesmal bestimmt bei über 10 Prozent) den Namen nennt und sich drei Tags zuordnet. Damit war das erste Eis gebrochen und bei den vielen bekannten Gesichtern habe ich mich direkt wohl und gut aufgehoben gefühlt, auch wenn die liebe Britta heute leider nicht dabei sein konnte.
Danach wurden die Sessions vorgestellt und die Räume und Zeiten zugeordnet. Das Angebot war, wie schon aus dem Wiki ersichtlich, ziemlich groß. Eine Übersicht über die inhaltlichen Reviews findet ihr ebenfalls im Wiki, Fotos gibt massenweise bei Sevenload und Flickr . Ansonsten hilft Technorati bestimmt gerne weiter, und wenn das nicht reicht, gibt es ja noch dieses Google.
Ich habe eine Session zum Thema – tätä – Creative Commons angeboten. Dazu gibt’s eine nette Geschichte, die ich euch nicht vorenthalten möchte: Vor geraumer Zeit hat Franz Patzig (wie war das noch: „the king of barcamp“) mir schon ans Herz gelegt, beim Barcamp FFM eine CC-Session anzubieten. Ich hab mich n bisschen geziert, weil ich unsicher war, ob ich das überhaupt einigermaßen souverän hinbekomme. Aber Franz ließ nicht locker, er hat das ganz geschickt eingefädelt. Am Mittwoch bekam ich eine Mail von Stefan Peter Roos von Proudmusik, er hätte in Roberts Blog von Franz den Hinweis bekommen, dass ich ne Session zu CC plane. Er solle sich doch mit mir connecten und wir könnten uns inhaltlich wunderbar ergänzen und gemeinsam vortragen. Cool, dass nenn ich mal Web 2.0 und Networking in Echt, nicht nur im Spielen. Gesagt, getan: Am Samstag morgen haben wir kurz besprochen, wie wir unsere Themen miteinander kombinieren können. Bei der Session haben wir uns an meinen Folien orientiert, dazu relativ spontan improvisiert, ich hatte eher den theoretischen Part, während Stefan mir mit vielen praktischen Beispielen und Hintergrundfakten zum Urheberrecht zur Seite stand. Unser Publikum war interessiert, hat sich rege an Diskussionen beteiligt und viele Fragen gestellt, perfekt. Die Folien zum Vortrag könnt ihr hier als PDF downloaden.
Am Abend musste ich allerdings schon zurück nach Köln, sodass ich den Sonntag wohl nur online verfolgen werde. Aber es hat sich gelohnt. Mal wieder viele nette Menschen, die sich mit interessanten Themen befassen und andere an ihrem Wissen teilhaben lassen. Ein Lob und Dank an Franz und Robert und das gesamte Orga-Team! Super Sache, ich freu mich aufs nächste Camp.
OMC-Konzert in Marburg
Am Freitag fand in Marburg im Rahmen der Asta-Ersti-Party das Konzert zum Open Music Contest statt. Sieben Bands, die auf dem Sampler vertreten sind, bekamen hier die Chance, vor einem größeren Publikum aus mehreren Tausend Leute zu spielen. Teilnahmebedingung für den Contest war, dass die eingesandten Stücke unter einer Creative Commons Lizenz zur Verfügung gestellt werden. Vor diesem Hintergrund sollte vor dem Konzert ein Workshop zu Urheberrecht und CC stattfinden, in dem Jenny-Louise Becker und ich jeweils kurz in die Thematik einführen und die MusikerInnen und andere Interessierte Gelegenheit bekommen, sich über diese freie Rechtegestaltung zu informieren. Leider wurde die Ankündigung nicht früh genug publik gemacht und wir haben kaum die Werbetrommel gerührt, und so war von den Bands niemand zum Workshop erschienen. Als „Ehrengäste“ waren allerdings Martin, der Klassensprecher von JAMMIN*INC, den ich auf der re:publica leider verpasst hatte, und ihr Bassist Kordian am Start, und so haben wir uns im kleinen Kreis zum Thema ausgetauscht. An dieser Stelle sei nochmal auf diese Band verwiesen, die sich in Ihrer Öffentlichkeitsarbeit sowie in ihren Texten ganz deutlich für eine freie Lizenzierung ausspricht. Ich würde sie als ein Paradebeispiel für den erfolgreichen Einsatz der CC-Lizenzen bezeichnen und bin gespannt, wie ihre Erfolgsgeschichte weitergeht.
Vielen Dank an den Asta und die OMC-VeranstalterInnen, die Verpflegung war ausgezeichnet und das Konzert- und Partyprogramm eine ausgewogene Mischung. Es war rappelvoll und auf vier Areas wurde gerockt. Außerdem wurde der gesamte Contest samt der Konzerte per Kamera und Mikro dokumentiert, und sobald das Video fertig ist, gibt es hier natürlich den Direktlink.
Meine Folien soll es aber dennoch zum downloaden geben, und hier sei ganz eindringlich auf die Publikation Sounds Right (PDF) von Jenny zum Urheberrecht in der Musikszene verwiesen.
Heute wird im Bundeskabinett über die Vorratsdatenspeicherung diskutiert. Schleichend etabliert sich bei uns der Überwachungsstaat a la 1984 und unser großer Bruder Schäuble beschützt uns vor allem Bösen. Bei Netzpolitik gibt es einen netten Aufruf zur Kreativität gegen diese Einschränkung der Bürgerrechte und einige Hinweise auf bereits umgesetzte Ideen nach dem Motto Stasi 2.0. Mir mangelt es gerade an Zeit und Kreativität, aber vielleicht fällt euch ja noch was ein. Informiert euch, redet darüber, bloggt darüber, get creative… Die Wikipedia gibt ausführlichere Hintergrundinformationen und auch beim Aktionsbündnis Stoppt die Vorratsdatenspeicherung findet ihr Links und und Tips dazu, was ihr selber dagegen tun könnt. Pssst, hab ich das jetzt gesagt oder nur gedacht?
Meine Vortragsfolien
Back in Cologne again, so schnell ging das. Heute gibts eine große Hochzeitsfeier in Bonn, deswegen haben wir schon am Freitag nachmittag die Rückreise angetreten. Schön wars, Input Input Input, der erstmal verarbeitet werden will. Aber vorweg, bevor ich es in all der Aufregung versäume: Hier sind meine Vortragsfolien zum Thema „Einführung in Creative Commons“ für alle Interessierten zum Download. Viel Spaß damit, solltet ihr Anmerkungen oder Rückfragen haben, freue ich mich über Kommentare oder Mails.
Kurzer Hinweis in eigener Sache: In der Fachzeitschrift Wissensmanagement ist in der aktuellen Ausgabe ein von mir verfasster Artikel über Creative Commons erschienen:
Creative Commons Lizenzen: Urheberrecht im digitalen Zeitalter
Urheber genießen in Deutschland einen gesetzlichen Schutz durch das Urheber-rechtsgesetz. Dieses gewährt ihnen die exklusiven Rechte, ihre Werke zu veröffentlichen, zu verbreiten, zu vervielfältigen, auszustellen und gegen Entgelt zu verwerten. Die Übertragung der Nutzungsrechte an Dritte bedarf einer individuellen Absprache, z.B. in Form eines Lizenzvertrages. Doch die Wissensgesellschaft sieht sich aufgrund ungeahnter Möglichkeiten der Publikation und Nutzung digitaler Güter mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert. Diese verlangen von Akteuren im digitalen Raum, entsprechende Potenziale zu erkennen und sie in einem rechtlich abgesicherten Rahmen zu nutzen. Hierbei können Creative Commons Lizenzen die Urheber in Form einer effektiven und flexiblen Rechtegestaltung unterstützen…
Auf der Website ist der Artikel allerdings nicht kostenlos abrufbar und im Print einigermaßen kostspielig, aber soweit ich das verstanden habe, darf ich den Artikel parallel auf meiner Website anbieten. Mehr dazu damnäxt in diesem Theater. Jetzt noch auf in den Endspurt bei der re:publica.