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Ein Jahr Iron Blogger Berlin

Ein Jahr ist es jetzt her, dass Michelle und ich die Iron Blogger Berlin gegründet haben. Wir wollten endlich unsere Bloglethargie überwinden, und das am liebsten zusammen mit anderen Blog-Gehemmten – und mit Bier. Die Regeln leuchten sofort ein: Jede Woche ein Blogbeitrag, sonst 5 Euro in die Bierkasse. Wenn die Kasse voll ist, treffen wir uns zum gemeinsamen Trinken.

Gestartet sind wir damals mit 12 Blogs, insgesamt gab es 39 Iron Bloggerinnen und Blogger; davon sind einige allerdings schon wieder ausgeschieden bzw. pausieren aus diversen Gründen. Aktiv dabei sind momentan 20 Personen (inkl. zweier, die just heute aufgenommen wurden!), 12 weitere haben gerade Zwangspause, damit ihre Schulden nicht über 30 Euro ansteigen.

Alle zwei bis drei Monate treffen wir uns, um unsere stets gut gefüllte Bierkasse zu leeren. Ein Blick in den letzten Auswertungsblogpost ließ mich kurz schlucken: Wir haben 2012 insgesamt 900 Euro in Bier investiert! Meistens finden diese Gelage in der weltbesten Hausbrauerei Berlins, dem Hops & Barley statt. Einmal hatten wir sogar Besuch aus Amerika und haben mit Mako Hill, dem Godfather of Iron Blogging, extra dafür eine zusätzliche Regel erfunden.



In Deutschland gibt es mittlerweile mindestens zwei weitere Iron-Blogger-Selbsthilfegruppen, die Iron Blogger Ruhr und die Iron Blogger Stuttgart. Die Gerüchte um München, Hannover und Karlsruhe wurden bisher nicht bestätigt.

Für mich persönlich hat sich das Iron Bloggen bisher jedenfalls sehr gelohnt. In 2011 habe ich nur acht Mal (!!) gebloggt, in 2012 waren es immerhin 54 Beiträge. 2013 werden es selbstverständlich noch mehr. Nachdem Sascha Lobo das Jahr 2012 bereits zum Jahr der Blogs erkoren hat, zieht nun Johnny Häusler nach und ruft dazu auf, das Web 2013 zurück zu erobern. Na los!

Außerdem: Lobet und preiset den grandiosen @chaosblog, denn er hat das Python-Skript für uns angepasst und grast damit jede Woche alle RSS-Feeds ab und schreibt die Ergebnisse in die Auswertung. Danke vielmals! Und ein weiterer Schmatzer geht an Michelle, ohne die mein Blog immer noch völlig brach läge. 

Und in meinen Abschlussworten schließe ich mich gerne @horax an, der bereits einen schönen Gratulationsblogpost zum Einjährigen geschrieben hat:

Besonders gefreut hat mich, daß ich in dieser Zeit viele tolle Bloggerinnen und Blogger kennengelernt habe. Bei Iron Blogger Berlin sind wir eine tolle Mischung verschiedenster Charaktere und damit auch Blogs. Ich lese alle Beiträge meiner Mitschreibenden und genieße jedes Treffen mit den großartigen Gesprächen und den kalten Getränken.

Ich hoffe, daß wir auch im nächsten Jahr so zahlreich weitermachen wie bisher und freue mich auf viele Beiträge, gute Gespräche und kalte Biere in 2013. Und ich hoffe, daß wir endlich ein klasse “Iron Blogger Berlin” – Logo finden.

 

Update: Weitere Jubiläumsbeiträge:

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forebber links

forebber links #04

https://netzpolitik.org/2012/unser-jahrbuch-netzpolitik-2012-von-a-wie-acta-bis-z-wie-zensur/
Jahrbuch Netzpolitik 2012 – Von A wie ACTA bis Z wie Zensur

http://irights-media.de/publikationen/dasnetz2012/
Das Netz 2012 – Jahresrückblick Netzpolitik, Herausgegeben von iRights.media

http://breitband.dradio.de/zehn-jahre-creative-commons/
Paul Keller von CC Netherlands im Interview mit Breitband: 10 Jahre Creative Commons – Wie hat das Lizenzierungsmodell die Kulturproduktion verändert?

http://webtypobuch.de/lesen/Kapitel-3/Kapitel-3-2
Gedankenstriche FTW oder: Wie man im Web schön schreibt. Tolles #webtypobuch von Gerrit van Aaken.

http://hire.jobvite.com/Jobvite/Job.aspx?b=nNgtnjwH&j=otv0WfwE
Wikipedia soll schöner werden: Wikimedia Foundation is hiring a Director of User Experience.

http://peoplebitingintobratwurst.tumblr.com/
Fleisch soll schöner werden.

http://re-publica.de/news/call-papers
Der Call for Papers für die re:publica 13 ist gestartet und läuft bis zum 31. Januar 2013. Und es gibt jetzt hübsche Banner.

http://mspr0.de/twitterarchiv/
@mspro hat sein Twitterarchiv veröffentlicht. Irre toll! Und darin kann man nicht nur sein Leben sondern teilweise auch ihr eigenes nachlesen.

http://www.taz.de/Antifa-Jugendpfarrer-muss-vor-Gericht/!107827/
Lothar König, der übrigens damals bei meinen G8-Verfahren als Entlastungszeuge ausgesagt hat, muss wegen angeblichem schwerem Landfriedensbruch vor Gericht.
http://www.prozesskostenhilfe-lothar.de/
Hier könnt ihr für die Prozesskosten spenden.

http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2012/12/20/fernsehfilm-trittschall-im-kriechkeller.xml
Trittschall im Kriechkeller, Kurzfilm über den Ruhrpott, von und mit Heinz Heinzer Strunk.

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Allgemein Musik

Es müsste immer EA80 da sein

Dort müssen EA80 immer wieder wachgeküsst werden, wenn die Verzweiflung zu groß wird: „Weck mich rechtzeitig, bevor die Welt untergeht / Ich kann nicht länger warten, es ist doch schon so spät“, singen sie in „Vor dem Untergang“. Vor allem sollte man EA 80 hören, wenn die Welt tatsächlich mal wieder untergeht. (die taz zum aktuellen album)

Mein EA80-Lieblingslied

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Creative Commons

FM4 über 10 Jahre Creative Commons

Anlässlich des Geburtstages meiner Lieblingslizenzen hat mich Robert Glashüttner von FM4 (Österreich!) zu Creative Commons interviewt. Das Interview gibt es leider nicht als Podcast, aber es ist ein begleitender Text entstanden: 10 Jahre Creative Commons. Auszug:

Das beste und wichtigste Beispiel dafür ist das Online-Lexikon Wikipedia – immerhin die sechstwichtigste Site im gesamten Web. Alle Texte und Multimedia-Daten unterliegen dort Creative-Commons-Lizenzen. Für Nicole Ebber, die bei der Wikimedia Deutschland e. V. arbeitet und über Creative Commons diplomiert hat, ist die Beziehung zwischen Wikipedia und Creative Commons ein Geben und Nehmen.

„Bei der Wikipedia wissen die Leute: Da kann ich die Inhalte frei verwenden, und diese stehen eben unter einer Creative-Commons-Lizenz. Sie sind das entsprechende Werkzeug, um diese Freiheit zu artikulieren. Das ist ein partnerschaftliches Ding: Wikipedia trägt mit seiner Bekanntheit dazu bei, dass CC bekannter wird, und CC vereinfacht die Nutzung von Wikipedia-Inhalten.“

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Musik

NASA Johnson Style. Amazing.

Hier weiß ja leider keine, was Gangnam Style ist, wegen GEMA. Aber wegen NASA gibt es jetzt Johnson Style.

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Creative Commons

taz-Interview zu 10 Jahren Creative Commons

Frédéric Valin hat mich letzte Woche anlässlich des Creative-Commons-Geburtstages für die taz interviewt: „Nicole Ebber zu Creative Commons – Es gibt keinen Ideenklau“. Das Gespräch habe ich als CC-Fan und -Unterstützerin geführt, innerhalb von CC-Deutschland habe ich keinen offiziellen Posten. Freundlicherweise darf ich den Text hier übernehmen, er unterliegt allerdings dem regulären Urheberrecht und ist nicht – wie die anderen Texte auf antischokke.de – CC-lizenziert.

Foto: We got stickers by David Kindler via Flickr (CC-BY)

Nicole Ebber ist Projektmanagerin Internationales bei Wikimedia Deutschland e.V. und hat ihre Diplomarbeit über Creative Commons geschrieben, wo sie nach wie vor aktives Mitglied der Community ist.

Unter welchen Bedingungen dürfen Blogger Fotos von anderen veröffentlichen? Solche Fragen machen die Creative-Commons-Lizenzen einfacher – seit zehn Jahren.

taz: Zehn Jahre Creative Commons – herzlichen Glückwunsch!

Nicole Ebber: Vielen Dank. Ich nehm das mal stellvertretend entgegen für die Community. Bei Creative Commons Deutschland ist das ja so, dass es mit Markus Beckedahl und John Weitzmann zwei Köpfe gibt, die die Arbeit koordinieren, und die Community die ganzen Entwürfe diskutiert und entwickelt. International ist das nochmal eine ganze Ecke größer.

Ende des Jahres sollte die Version 4.0 kommen…

Ja, das wurde verschoben. Wir diskutieren noch einzelne Veränderungen, da sind noch ein paar Details zu klären. Insgesamt geht es darum, die Lizenzbausteine verständlicher zu machen, das heißt noch deutlicher zu kommunizieren, was man machen muss, um beispielsweise so ein Foto in seinem Blog zu veröffentlichen. Außerdem geht’s auch um Vereinbarkeit mit anderen freien Lizenzen. Es gab sogar den Vorschlag, eine einzige, einheitliche Lizenz weltweit zu entwickeln.

Klingt ambitioniert.

(lacht) Was CC will, ist, eine Reform des Urheberrechtes anzustoßen. Und das geht besser mit einer globalen Idee als Ziel. Wir arbeiten jetzt international daran, die Lizenzen global einheitlicher zu machen.

Weil?

Weil es offener ist. Wir haben einen sehr offenen Kulturbegriff. Ein Stichwort, das Lawrence Lessig, sozusagen der Gründervater der CC-Lizenzen, immer wieder benutzt ist Remix-Kultur. Das heißt auch: Es gibt keinen Ideenklau, nur Ideenteilung. Die Lizenzen tragen dem Rechnung, aber auch dem Selbstbestimmungsrecht des Künstlers; und da muss man einen Ausgleich finden. Momentan ist die non-commercial-Lizenz in der Community sehr umstritten. Die besagt, dass man ein Werk nur zu nichtkommerziellen Zwecken und unter Namensnennung weiterverwenden darf. Das ist keine echte freie Lizenz, weil man sehr viele Möglichkeiten unterbindet. Es wird sogar gefordert, dass NC komplett aus dem Baukasten gestrichen werden soll.

Derzeit gibt es sechs verschiedene Lizenzen. Vieles, was unter CC lizensiert wird, ist es gar nicht. Es kam auch immer wieder zu Abmahnungen, weil Bilder nicht richtig gekennzeichnet wurden oder der Name des Fotografen nicht mit auftauchte. Ist CC für den Alltagsgebrauch zu kompliziert?

Das Urheberrecht an sich ist kompliziert. CC versucht, eine gewisse Rechtssicherheit zu schaffen: Da steht unter jedem Symbol, was man machen darf und muss, worauf man achten muss. Ein gewisses Maß an Medienkompetenz bei Urheber und Nutzer muss man allerdings voraussetzen dürfen.

In Frankreich wird mit der Musikverwertungsgesellschaft SACEM kooperiert und erlaubt es den Musikern, auch unter CC zu veröffentlichen. Die Gema lehnt das nach wie vor ab.

CC kommt aus einer angloamerikanischen Tradition, da steht das Werk im Vordergrund. Die Gema denkt weniger werkbasiert, sondern sieht eher den Gesamtkünstler. Obendrein ist es so, dass die Gema zwar den Anspruch hat, alle Musiker zu vertreten, den Fokus aber auf die Main Acts legt, und für die meisten kommt CC nicht in Frage. Es gibt zwar immer mal wieder Gespräche, aber es kommt nichts dabei raus.

Die BBC plant, ihr komplettes Filmarchiv unter CC zu stellen – in Deutschland hat der NDR da die Vorreiterschaft übernommen. Gibt’s da Pläne, weitere öffentlich-rechtliche Inhalte zugänglich zu machen?

Es gibt vereinzelt Projekte, aber nichts Durchschlagendes. Das Ganze ist ein langer und zäher Prozess. Dabei läge es nahe zu sagen: Die Sachen sind eh schon von der Öffentlichkeit bezahlt, also geben wir das ihr auch frei.

Und was kommt die nächsten zehn Jahre?

(lacht) Klar wird an den Basics gearbeitet. Einfachere Anwendung, leichtere Verständlichkeit, technische Verbesserungen. Ein Bereich, der jetzt im Kommen ist, ist die Bildung. Allein was Lehrer und Schüler momentan alles zu beachten haben, wenn sie nicht gegen das Urheberrecht verstoßen wollen: Da türmen sich enorme Schwierigkeiten auf. Es gibt erste Initiativen in die Richtung, zum Beispiel den Schulbuchomat. Wir haben lange am kreativen Feld gearbeitet, jetzt wird es ein bisschen ernster, seriöser. Die Daten in Museen und Archiven sind eh öffentlich finanziert, da beginnt man auch sich die Frage zu stellen, wie man das dem Publikum zugänglicher macht.

Ernster, seriöser – klingt ja total erwachsen.

Ach was. Reifer reicht erstmal.

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forebber links

forebber links #03

Creative Commons wird dieser Tage 10 Jahre alt und dazu gibt es ein paar teilenswerte Artikel:


 

http://berlinergazette.de/reformen-demokratie-wikipedia/
Bei Wikimedia geht auch einiges. Der oben bereits erwähnte Leonhard Dobusch schreibt über Demokratie und Reformen in der internationalen Wikimedia-Bewegung.

http://blog.wikimedia.org/2012/12/07/inventing-as-we-go-building-a-visual-editor-for-mediawiki/
Warum es so super fucking complicated ist, einen WYSIWYG-Editor für Wikipedia zu bauen (und warum wir uns noch ein bisschen gedulden müssen).

https://digitalegesellschaft.de/2012/12/unser-jahresruckblick-2012/
Die Digitale Gesellschaft ist jetzt endlich flattrbar und nimmt Fördermitglieder auf. Zur Belohnung schenkt sie uns allen einen netzpolitischen Jahresrückblick 2012.

http://www.bbc.co.uk/programmes/b01p3mf7
Pet Shop Boys in Concert with the BBC Philharmonic Orchestra on BBC.

http://photek.fm/
Neues Photek-Album. (Ist es eine Beleidigung, wenn ich sage, dass ich seine Musik sehr gut zum Arbeiten hören kann? Weitere Lieblingsalben für diesen Zweck: The Field – Looping State of Mind. John Roberts – Glass Eights. Ascii.Disko – Black Orchid: From Airlines to Lifelines.)

https://soundcloud.com/oliverschories/oliver-schories-my-winter-2012
Oliver Schories – My Winter 2012 (Mixtape December 2012)

http://www.do-index.org/
Digitalen Offenheitsindex (Digital Openness Index, do:index): Ein Projekt, um den Beitrag öffentlicher Körperschaften zu digitalen Gemeingütern sicht- und vergleichbar zu machen.

http://annalist.noblogs.org/post/2012/11/25/speakerinnen-2-0-2-anlauf-fur-eine-neue-plattform/
Ein Versuch samt Treffen, die Speakerinnen-Liste zu verfeinern. Für nie wieder frauenlose Panels 2.0.

http://samuraisnack.com/
#nom

http://www.bitebox.com/
#omnomnom

Wham Vs PSY – Last Christmas, Gangnam style – Paolo Monti mashup 2012 from Dj Paolo Monti on Vimeo.