Zum zehnten Mal wurde in Köln ein Montag Abend dem Web 2.0 gewidmet: Im Spielplatz in der Kölner Südstadt kamen vorgestern 70 bis 80 Leute zusammen, um sich sage und schreibe 7 Kurzvorträge rund um das Internet in der Version 2.0 anzuschauen. Die Präsentationen waren diesmal ziemlich Marketing-lastig: 4 Web-Startups haben ihre Produkte bzw. neue Features vorgestellt, dazu gibt es im Wiki Videomitschnitte:
Townster (Social Local Search)
Mixxt (Eigenes Social Network in 10 Minuten, darüber läuft auch die aktuelle BarCamp Cologne Organisation)
Townkings (Local Real Life)
Konsumo (unabhängige Kaufberatung für Papa durch User Generated Content)
Dank der guten Koordination durch René sind diese Vorträge aber dann jeweils aufgefrischt worden durch 3 komplett unterschiedliche Themen:
Dominik Boecker vom AK VDS hat einen kurzen Überblick zur Vorratsdatenspeicherung gegeben. Das fand ich sehr gut, mal ein bisschen politisches Engagement von den Webmontaglern einzufordern. Nur mal ein kleiner Teaser von der VDS-Website, auf der es sich lohnt, weiterzulesen, zu denken und zu handeln – nicht nur für die Terroristinnen und Gefährder unter uns:
Nach Plänen von CDU, CSU und SPD soll ab 2008 nachvollziehbar werden, wer mit wem in den letzten sechs Monaten per Telefon, Handy oder E-Mail in Verbindung gestanden oder das Internet genutzt hat. Bei Handy-Telefonaten und SMS soll auch der jeweilige Standort des Benutzers festgehalten werden. Anonymisierungsdienste sollen verboten werden.
Mit Hilfe der über die gesamte Bevölkerung gespeicherten Daten können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Zugriff auf die Daten sollen Polizei, Staatsanwaltschaft, Nachrichtendienste und ausländische Staaten erhalten, die sich davon eine verbesserte Strafverfolgung versprechen.
M.eik Michalke hat das Konzept des Open Music Contests vorgestellt. Teilnahmebedingung für diesen Wettbewerb für aufstrebende KünstlerInnen ist die Lizenzierung ihrer Musikstück unter einer Creative Commons Lizenz. Darüber hatte ich hier schon öfter was geschrieben. Leider war kein CD-Player verfügbar, sonst hätten wir den Abend noch zu den Klängen des OMC-Doppel-Samplers ausklingen lassen können. Nochmal für alle zum Mitschreiben: Die OMC-Musik ist frei, so frei sogar, dass ihr sie legal von der OMC-Site herunterladen könnt und aufgerufen seid, die Stücke zu kopieren, weiterzugeben und auf euren Partys zu spielen. Ohne das die GEMA oder sonst wer euch dafür an den Pranger stellen bzw. zur Kasse bitten kann.
fukami hat dann aus seiner Reihe „Flash Security Basics“ – soweit ich das verstanden habe – ein Sicherheitsproblem in Flash („Register Globals the Flash Way“) besprochen, das sich zufällig an der Seite von townkings (nach Absprache mit diesen) verdeutlichen ließ. Leider blieb am Ende nicht mehr genügend Zeit für eine Live-Vorführung…
Alle Vortragenden haben sich erstaunlich gut an die vorgegebene Zeit gehalten und sich die Hinweise von René (noch 2 Minuten, noch 1 Minute, ENDE…) zu Herzen genommen. So blieb für den zweiten Teil des Abends viel Zeit für Diskussion und Austausch. Schön fand ich übrigens, dass viele Leute, die sich schon beim DevHouse verausgabt hatten, noch den Weg in die Südstadt auf sich genommen haben. Ebenfalls war überraschend, dass sich die Teilnehmerliste erst innerhalb der letzten zwei Wochen gefüllt hat. Wir hatten schon befürchtet, man nimmt uns die Terminverschiebung (und dann auch noch wegen Düsseldorf) übel ;) Ach ja, das hat mir übrigens selber die Möglichkeit eröffnet, zum Düsseldorfer Webmontag zu gehen. In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal! Kritik und Anregungen könnt ihr gerne hier oder ins Wiki posten, dort wird dann auch irgendwann der neue Termin für Ende September bekannt gegeben. Stay tuned!
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Eine Antwort zu „Happy 10th Anniversary: Webmontag #10 in Köln“